Zuvor allerdings musste der Bund die unbedingte Treue zur Königin versichern und ausdrücklich erklären, dass er das Matriarchat in Femina voll unterstützt und es in keiner Weise in Frage stellt. Nun, dies fiel den Phallophilen nicht schwer, denn natürlich wollen sie in keiner Weise an der Frauenherrschaft rütteln, sondern nur ihrer besonderen Verehrung für das männliche Geschlecht im Allgemeinen und für den Phallus als Fruchtbarkeitssymbol und Freudenspender Ausdruck verleihen.
Sie preisen das immer wiederkehrende Wunder der Erektion sowie das lebenspendende Sperma und wollen den Spermaten als Träger dieser Phänomene und als das den Frauen dienende Geschlecht ihre Bewunderung und ihren Respekt entgegenbringen.
Seit der Legalisierung dieser Vereinigung wird die Mitgliederliste im Ministerium für Fortpflanzung und Genkontrolle geführt. Heiba, die dort inzwischen Staatssekretärin ist, ist verantwortlich für die Werbung und Bestätigung der Glieder des Bundes, wie die männlichen Angehörigen des Bundes sinnigerweise heißen. Die phallophilen Freundinnen wollen bei ihren Zusammenkünften die Verehrung ihres Lieblingsobjektes nicht nur verbal bekunden, sondern diese durchaus real ausleben. Deswegen müssen sie jederzeit auf bereitwillige Spermaten, eben ihre Glieder, zurückgreifen können. Die heutige Feier war natürlich keine des Phallophilen Bundes, aber für Heiba war es ein Leichtes gewesen, zwölf Spermaten als Servierer zu verpflichten, die die Frauen heute in jeder Beziehung bedienen sollten.
Kritana begründete ihre Anhängerschaft mir gegenüber dadurch, dass ihr der zwar regelmäßige, aber alleinige Kontakt zu mir nicht mehr genüge. Schließlich hätte ich auch mehr sexuelle Abwechslung. Was sollte ich dazu sagen? So wie ich Kritana keineswegs ausschließlich gehören konnte, so gehörte sie mir erst recht nicht.
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