Freundinnen - Teil 2

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Freundinnen - Teil 2

Freundinnen - Teil 2

Olaf Hoffmann

9. Annette:

Als ich Sonja in die prekäre Lage einweihte, raste mein Herz. Einerseits hoffte ich, sie würde schockiert ablehnen und mich irgendwie aus der Situation retten, meinem absurden Treiben ein Ende bereiten.
Andererseits wollte ich Michael nicht enttäuschen.
Ich hatte mit all dem angefangen, hatte Schuld an allem, was da kommen möge. Doch Sonja gab meiner Bitte schließlich nach. Nach erstem Zögern schien sie langsam an dem Gedanken gefallen zu finden, Michael persönlich kennenzulernen. So begannen wir zu planen.
Sonja wollte alles organisieren. Ich mußte nur mit Michael einen Termin vereinbaren. Wir waren plötzlich viel zu viel damit beschäftigt, den Plan umzusetzen, als überhaupt noch daran zu denken, um was es dabei eigentlich wirklich inhaltlich ging.
Ich schlug Michael einen Termin vor und erinnerte noch einmal daran, daß alles von Anfang bis Ende gespielt sein werde, wir dürften keinesfalls aus unseren Rollen fallen, sonst sei der Reiz des Spiels verflogen. Es müßten sich zwei Menschen in jener Hotelbar treffen, die sich zuvor nicht kannten, dem Zauber des Augenblicks verfallen, eine Nacht der Leidenschaft, der Lust und des wilden Begehrens miteinander verbringen und dann am nächsten Morgen wieder auseinander gingen. Das alles betreffe nicht unsere email-Freundschaft.
Michael war einverstanden und wir einigten uns darauf, das Abenteuer auch dann nicht schriftlich zu kommentieren, damit es wie eine Phantasie bleibe.
Ich verständigte mich mit Sonja, daß sie mir genau berichten müsse. So kam der Tag des Treffens.

10. Sonja:

Es war alles genau abgesprochen. Wie in der Geschichte beschrieben, saß ich in der Bar und nippte an meinem Glas. Das Zimmer hatte ich bereits bezahlt und mir angesehen. Annette hatte es zum Glück nicht genau beschrieben, so konnte ich frei wählen, was mir am meisten entsprach und was am besten paßte, um mich in die richtige Stimmung zu bringen. Ich hatte mich genau umgeschaut, um alles unter Kontrollen zu haben. Sogar Kondome hatte ich bereits unters Kopfkissen gesteckt. Sex kann man natürlich nicht bis zum Letzten planen, das muß man locker sehen und mit Humor nehmen, sich überraschen lassen, insofern hatte ich Annette ohnehin bereits schreiben lassen, daß wir in der Hinsicht besser improvisieren sollten, statt uns genau an die Geschichte zu halten, das mache mehr Spaß und sei einfach realistischer und aufregender.
Na und dann stand er in der Bar, schüchterner, als ich ihn mir vorgestellt hatte - dadurch eigentlich noch sympathischer und reizvoller als auf den Bildern. Ich mag es, wenn die Initiative zum großen Teil von mir ausgeht. Er setzte sich ein Stück weiter und wir begannen den ersten Augenflirt, das Austauschen ermunternden Lächelns. Ich rückte näher und wir begannen eine belanglose Konversation, ein heißer Flirt mit reichlich Körpersprache, daß es in der Luft zwischen uns nur so zu knistern schien. Unsere Hände tasteten nacheinander und fanden sich. Seine Lippen waren bei meinem entschlossenen Kuß sehr sanft. Es war herrlich prickelnd. Die Geschichte verwob sich bereits mit der Erotik des Augenblicks. Wir umarmten uns heftig und küßten uns nun mit Leidenschaft. Es war ein ganz neues Gefühl für mich, bereits jetzt zu wissen, wie alles weitergehen würde, als ob es schon passiert wäre. Doch der Zauber des Augenblicks ließ mich nicht länger darüber nachdenken und das aktuelle Geschehen nahm mich ganz gefangen.
Ich lockte ihn schnell auf mein Zimmer, unsere Lippen fanden sich wieder ganz sanft, dann leidenschaftlicher, wir umarmten uns wild, streichelten einander. Es war einfach nur gut, sehr gut. In mir begann bereits die willige Hitze aufzusteigen, das Feuer der Lust entzündete sich unter den Berührungen seiner fordernden Finger, die zügig einen Flächenbrand legten. Mein Verhalten, mein lustvolles Schnurren ermutigte ihn, noch aktiver zu werden. Ich spürte im engen Kontakt bereits seine vor Erwartung zitternde Erektion und wir zogen uns gegenseitig aus. Unsere Improvisation war bereits anregender als die Geschichte, vor allem, weil wir es wirklich erlebten und genossen, weil wir uns fühlten und sich die Vorstellung mit dem Jetzt mischten. Die Mischung aus Phantasie und unserem wirklichen Spiel steigerte unser Verlangen, unsere Lust, daß ich staunte, so schnell in eine stark erregte Stimmung gekommen zu sein, die nichts mit meiner Erfahrung zu tun hatte. Es war ein ganz neues Erlebnis, das ich bereits nicht mehr glaubte haben zu können.
Er streichelte, massierte mich, pflegte meine Erregung, die ich bereits in vollen Zügen genoß. Das lag nicht einmal daran, daß er etwas besonderes tat oder außerordentliche Tricks kannte. Sein Spiel war liebevoll, einfach und direkt, gerade wie es in dem Moment für mich richtig war. Es war die ganze Situation, die mich zu allem bereit machte.
Ich zog ihm zum Bett und auf mich. Er spielte sein zartes und abwechslungsreiches Spiel mit Fingern und Lippen auf meinem Körper. Mit Vorsicht und Respekt liebkoste er meinen Leib, daß ich eine zeitlang nur passiv genoß und lediglich mit sanftem Streicheln und leisem Schnurren mein Wohlgefallen kundtat. Dann war ich bereit für mehr und führte entschlossen seine Hand zwischen meine Schenkel und ließ mich dort von ihm streicheln. Er schaute mir in die Augen, um zu erkennen, was mir besonders gefiel und ich lächelte ihn ermunternd an. Er spürte schon meine feuchte Bereitschaft, drang vorsichtig mit dem Finger in meine Scheide und streichelte mich, massierte sanft noch mehr Hitze, mehr Feuer in meinen Unterleib, der unter dem Ansturm seiner Zärtlichkeiten erwartungsvoll erzitterte. Ich genoß den Augenblick, wie in meinem Kopf die Gedanken langsam verschwommen, atmete schneller. Alles an mir ließ ihn fühlen, wie gut es mir gefiel, wie sehr wir beide in der Umsetzung der Phantasie aufgegangen waren.
Ich setzte unser köstliches Spiel fort, indem ich seinen erigierten Penis streichelte, mit meiner Hand maß und für sehr gut für mich befand. Er küßte und leckte an meinem Brüsten und meinem Busen.
Ich half ihm etwas, sich mit seinen Fingern und Lippen auf die richtigen Stellen zu konzentrieren und der Tanz seiner Finger in meiner Vagina war ein herrlicher Spaß, der mich ganz wirr im Kopf machte. Ich begann im Rausch der Sensationen zu stöhnen, ließ mich nun hemmungslos gehen und gab mich ganz hin, bis sich mein ganzer Unterleib in einem heftigen Orgasmus kräftige zusammenzog, eine wunderbare Befreiung von der aufgestauten Spannung, daß ich erst etwas später merkte, daß auch er stöhnte, allerdings weil sein Handgelenk zwischen meinen Schenkeln ordentlich eingeklemmt worden war. Ich ließ ihn frei und wir lachten uns an, nichts schlimmes passiert, er streichelte mich liebevoll weiter. Ich liebte es und hatte Lust auf ihn. Mein ganzer Körper genoß die Verwöhnung. Mit meinen Händen ermunterte ich ihn, weiterzumachen, spornte ihn an, signalisierte meine Lust mit dem ganze Leib, den ich reibend an ihn schmiegte. Alsbald ergriff ich die Initiative, drehte mich mit ihm, daß ich nun neben dem auf dem Rücken Liegenden kniete. Meine Hand suchte das Stadium seiner Erregung an seinem Penis zu ermitteln und ich war sehr zufrieden, während das fortgesetzte Spiel seiner Finger bei mir erneut recht zügig mein Feuer schürte.
Erregt zog ein Kondom unter dem Kissen hervor, riß die Verpackung mit den Zähnen auf und zeigte es ihm. Wir lachten uns in freudiger Erwartung an. Mit sanftem Streicheln bereiteten meine Finger seinen Penis weiter vor, der dann mit festem Handgriff fixiert wurde, während ich das Kunststück vorführte, das Kondom mit dem Mund über den Penis zu streifen. Sein lustvolles Stöhnen und das beginnende Zittern seiner Beine signalisierten stärkste Erregung, die ich nur mit einem noch festeren Griff beherrschen konnte. Beruhigend und besänftigend küßte ich seine Beine, streichelte seinen Oberleib. Meine Lippen suchten wieder sein Glied, erneut reagierte er sehr heftig, daß er mit kräftigem Griff aufgehalten werden mußte. Er atmete schnell mit offenem Mund, den meine Lippen jedoch nun gierig schlossen und meine Zunge wieder zu öffnen suchten. Ich schwang ein Bein um ihn herum und hockte nun auf ihm, meinen Leib fest gegen seinen pressend. So spielten wir etwas entspannter, bis er seine Erregung wieder besser im Griff hatte und wir uns wieder herumdrehten. Meine Beine anziehend und stark spreizend bot ich ihm viel Platz.
So kniete er sich zwischen meine Schenkel, legte sich mit seinem Oberkörper erst schwer auf mich, was mir gut gefiel, sodaß ich ihn wieder in eine enge Umarmung zog, als er sich mit einer Hand abstützte. Mein ganzer Körper wollte ihn auf sich spüren, sein Glied in sich, sehnte sich, bog sich ihm gierig entgegen. Mit der anderen Hand streichelte er meinen Venushügel, meine Scheide, orientierte sich kurz und führte dann entschlossen seine Eichel heran und streichelte mich damit wild und rieb begeistert am Venushügel, wobei er sich fest an mich preßte, daß der Schaft seines Gliedes über meine Klitoris rubbelte, daß es mich schier wahnsinnig machte. Er quälte mich köstlich und reizte weiter unerhört, schürte mein Verlangen, das Feuer meines Unterleibes, welcher sich nach Erfüllung und Entspannung sehnte. Doch diesmal konnte sich meine Lust nicht lösen, diesmal erwartete sie unbeding sein Glied tief in meinem Leib, seinen Höhepunkt in mir. Ich drängte, suchte geschickt ihn endlich aufzunehmen, ihn förmlich in mich aufzusagen, doch war er geschickter und quälte mich weiter bis zu einer unerträglich köstlichen Anspannung. Fordernd und zitternd vor Anspannung bewegte sich mein Unterleib mit ihm. Seinen Po umfassend drängte ich ihn weiter, mit Kraft löste er sich aber etwas, streichelte mit der Spitze seines Gliedes meine Klitoris, daß ich fast zu implodieren schien, doch es ging einfach nicht, nur heftiges, immer heftigeres Stöhnen war noch möglich, um den inneren Sog der Lust nicht noch weiter steigern zu lassen. Jetzt positionierte er seinen Penis genau, und nun wagte ich mich nicht mehr zu rühren. Die Anspannung ließ mich zittern, wie ich es zuvor noch nicht erlebt hatte. Mit den Händen krallte ich mich in seinen Rücken, mit den Zehen verzweifelt ins Bettlaken, die Beine angewinkel so weit gespreizt, daß die Knie weit hochgezogen das Bett berührten. Zügig, aber nicht grob drang er mit einem entschlossenen Ruck tief in mich ein, was ich mit einem überglücklichen Seufzen belohnte.
Er hielt inne an der tiefstmöglichen Stelle und ich klammerte schnell meine Füße um seine Beine, die meinen aber weit gespreizt lassend. Jetzt bewegte er sich ganz langsam, doch ich hielt es nicht länger aus, bäumte mich unter ihm wild auf und spornte ich aufstöhnend an: "Ja! Komm jetzt! Schneller! Mehr! Heftiger! Komm!" Er reagierte stark und bewegte sich heftig, atmete laut und schnell, während er mit kräftigen Stößen, die ich nun so sehr brauchte, unseren Rhythmus vorgab, immer schneller und wilder, sehr schnell die Kontrolle in willkürlichen Bewegungen verlierend, in die ich freudig einstimmte und es ging ganz von allein, daß wir praktisch zusammen einen sehr heftigen Orgasmus erreichten, in dem wir uns einfach unisono weiter bewegten, ein Rausch der Bewegung, des Rhythmus, der verlorenen Kontrolle, Geräusche größter Lust und befriedigendster Entspannung. Während wir langsam ruhiger wurden, umschlossen meine Beine ihn nun fest und entließen ihn nicht. Die Muskulatur meiner Scheide umfing sein Glied fest und hielt es groß und mich ganz erfüllend in mir, wie einen Schatz, den ich nicht wieder hergeben wollte. Wir streichelten und küßten uns sanft und zärtlich. Ich genoß nur noch das Hier und Jetzt, alles andere war mir egal.
Er war auch nach unserem Höhepunkt noch so aufmerksam und liebevoll mit mir, war mir ein idealer Partner, weil wir irgendwie sehr gut harmonierten, ohne uns dafür auch nur besonders bemüht zu haben. Es schien sich alles wie von selbst gefügt zu haben.
Etwas später, als wir beide wieder ruhig und entspannt waren, entließ ich ihn und wir schliefen ein. Später in der Nacht erwachte ich, schaute ihn an, wie er so friedlich dalag, schmiegte mich sanft an ihn, rieb meine Haut an der seinen, daß er schließlich erwachte und wir ohne weiteres erneut unser Liebesspiel begannen. Ohne weitere Vorbereitung hockte ich mich über ihn, zog schnell ein Kondom über seinen bereits erwartungsvoll aufgerichteten Penis und führte ihn schnell in meine Vagina ein, beugte mich über ihn und begann zu spielen, mit all meinem Geschick, mit Muskelspiel und Bewegung seine und meine Erregung so schnell ich konnte zu steigern und den mir so Ausgeliefterten zu einem schönen Höhepunkt zu führen, über den hinaus ich mich nur wenig mehr, aber fast mit übermütiger Leichtigkeit weiterbewegte, bis sich kurz darauf auch meine Lust ganz löste und wir alsdann bis zum Morgen schliefen.
Morgens reizte und lockte ich ihn wieder zum schnellen Sex, diesmal fröhlich lachend halb stehend an die Wand gelehnt und wieder reagierte ich in schöner körperlicher und seelischer Harmonie auf seinen Orgasmus, daß es eine pure Wonne, ein reines Vergnügen war. Das aber war bereits der Abschied, und er fiel mir sehr schwer. Wenn er mich um etwas anderes gebeten hätte, hätte ich nicht widersprechen können. Ich spürte, es erging ihm auch so, doch keiner von uns beiden wagte, die Vereinbarung durch Worte in Frage zu stellen.

11. Annette

In der Nacht konnte ich nicht schlafen. Immer kreisten meine Gedanken darum, was Sonja und Michael erleben mochten. Den nächsten Tag mußte Sonja alles erzählen - und damit quälte ich mich schon die ganze Nacht und den Morgen. Ich hatte es so gewollt und jetzt mußte ich es ertragen. Es quälte mich umso mehr, je mehr ich sie dann zu erzählen drängte.
Ich fragte Sonja natürlich, was sie dabei empfunden hatte, und sie konnte nicht verbergen, wie sehr es ihr gefallen hatte. Sie nahm mich in die Arme, weil sie natürlich sah, was in mir vorging, wie ich litt. Was hatten wir nur angestellt. Einen Ausweg wußten wir beide nicht. Vor allem: Was sollte ich Michael schreiben, wie es weitergehen sollte?
Tatsächlich berichtete ich Michael über das internet-Projekt und ließ die Nacht wie verabredet einfach als Phantasie stehen. Es dauerte aber natürlich nur wenige emails, bis wir uns wieder so in Stimmung gebracht hatten, daß plötzlich eine neue Geschichte da war, eine neue Phantasie, die wir diesmal gemeinsam schrieben. Es ging diesmal um eine Zufallsbekanntschaft im Park, gegen Abend, es war ja warm draußen, es ging um schnellen Sex in der Dämmerung, im Gebüsch, hinter Bäumen im Gras. Der frische Duft des Parks war in unserer Erinnerung, die Farben der Blüten, die warme Atmosphäre eines Sonnenuntergangs.
Sonja schüttelte nur den Kopf, als ich ihr von meinem neuesten Streich erzählte. Erst sagte sie, ich müsse mir eine Andere suchen. Das war natürlich unmöglich. Und ich mußte auch gar nicht lange reden, um sie doch zu überzeugen, widerstehen konnte Sonja der Vorstellung nicht, Michael wiederzusehen.
Wir planten also wieder, was uns zunehmend Spaß machte. Das war der halbe Kick bei der Geschichte. Die weitere Zukunft verdrängten wir.
So interessiert wie Michael war, war mir ganz klar, wie sehr auch er unser Spiel genoß, von der Vorbereitung bis zum Vollzug. Meine, unsere Phantasien erst mit ihm und dann auch mit Sonja zu teilen, zu hören, was sie über das Erlebte erzählte, war großartig, eine eigenartige Mischung aus Lust und Schmerz, aus Genuß und Qual. Es weckte mich auf. Es tat mir weh, Michael nicht selbst kennenlernen zu können. Es tat mir gut, wenigstens im Kopf an dem Vergnügen teilhaben zu können. Ich spürte Leben durch meine Adern pulsieren, durch meinen Leib strömen. Die neuen Gedanken und Gefühle ließen mich aus meinem Dämmerschlaf aufwachen.
Sonja hatte wieder recherchiert und so arrangierte ich mit Michael ein Treffen in einem Park, an dem Ort, den Sonja ausgekundschaftet hatte.

12. Michael:

Bis ich sie in der Hotelbar wirklich sitzen sah, konnte ich nicht glauben, daß sie wirklich auf den nicht mal ernst gemeinten Vorschlag eingegangen war. Aber sie war einfach da und sah natürlich noch besser und viel aufregender als auf dem Bild aus. Und sie spielte ihre Rolle in unserer Phantasie gut. Mir erschien sie jedenfalls im Hotel ganz anders, als ich mir aus ihren emails ein Bild gemacht hatte.
Ich war mir auch wirklich nicht sicher, ob wir das Spiel nicht irgendwann lachend abbrechen würden. Ich war gespannt und spielte einfach immer weiter, nein ich spielte nicht mehr, ließ mich einfach von ihrem Zauber, ihrer Ausstrahlung gefangen nehmen. Zwischen Spiel und ehrlichen Empfindungen war nicht mehr zu unterscheiden. Was als so ein synthetisches Konstrukt aus der elektronischen Mitte des internets begonnen hatte, bekam nun lebendiges Fleisch, wurde Wirklichkeit, anfaßbare Wirklichkeit, verlor seine elektronische Absurdität in einem bloßen Lachen und war doch noch obskurer, seltsamer geworden. Was taten wir nur? Doch es blieb keine Zeit, nachzudenken, alles zu ordnen und sorgfältig und planvoll vorzugehen.
Diese Mischung aus nackter Phantasie und fleischlicher Realität war es vielleicht auch, die uns enthemmte, die uns von jeglicher Zurückhaltung befreite und uns einfach nur uns selbst sein ließ. Wir spielten immer weiter. Es war ein großer Genuß, nicht nur für mich und nicht nur körperlich, wie sich alsbald zeigte. Die Realität übertraf unsere Phantasie schon in der ersten Nacht bei weitem.
So entschlossen wir uns per email, ein zweites Szenario zu planen und unser fröhliches Spiel fortzusetzen. Es war ganz anders als beim ersten Mal. Jetzt wußten wir, daß unsere Worte nicht Phantasie bleiben mußten. Wir fühlten uns in jeder Hinsicht stark zueinander hingezogen.
So trafen wir uns zu diesem noch viel verrückteren, absurderen Plan im Park. Eine Joggerin lief versehentlich in der Abenddämmerung einen Passanten um, woraus sich ein spontanes Sexabenteuer entwickeln sollte. So etwas täte garantiert keinem von uns im wirklichen Leben passieren. Wir aber schrieben es erst auf und probierten es dann aus.
Sie hatte ein gutes Gespür für den richtigen Ort, denn einerseits war er um diese Uhrzeit nur noch wenig belebt, aber doch noch plausibel für die Handlung unserer Geschichte, bot zudem für die in Aussicht stehenden leidenschaftlichen Intimitäten gute Rückzugsmöglichkeiten. Der zusätzliche besondere Kick ergab sich aber auch aus der nicht unrealistischen Gefahr, beim Liebesspiel entdeckt zu werden.
Wir riskierten das, obgleich wir uns in den emails einig waren, daß es das Peinlichste überhaupt wäre, dabei ertappt zu werden, wie wir öffentlich im Park Sex miteinander hätten. Mit dieser Mischung aus Angst und unbändiger Vorfreude trafen wir uns wie geplant.
Ich spazierte über eine durch einige Büsche unübersichtlich gestaltete Wegeskreuzung, da kam sie tapfer angejoggt, lief mich beinahe wie unvermittelt um. Mitten in der folgenden höflichen Entschuldigung trafen sich unserer Blicke und es durchzuckte uns wie ein Blitzschlag wie aus heiterem Himmel. Köstlich war die Situation gleich einer Szene aus einem Groschenroman, wo die Protagonisten von Amors Pfeil getroffen augenblicklich in Liebe verfielen.
Ihr stockte das Wort bei der Entschuldigung für den Zusammenstoß und wir fielen augenblicklich und animalisch übereinander her. Wir spielten diese Szene der gegenseitigen Erkenntnis, diese absurde Filmszene so glänzend, daß es eine Pracht war, wie wir uns wie Phantasten in die Arme fielen und uns leidenschaftlich und mit ganzer Kraft küßten, uns mit unseren Zungen gegenseitig die Seele aufwühlten und den Verstand raubten. Gleichzeitig fand der Rückzug in die Büsche statt, umklammerten, küßten uns, streichelten einander und rieben lüstern unsere Leiber aneinander.
Schnell lehnte ich sie an einen Baum und spielte mit ihr unter ihrem Jogginganzug, genoß ihre zarte Haut, ihren schönen, äußerst weiblichen Körper. Auch sie nestelte bereits an meiner Hose, drehte sich dann mit gespreizten Beinen zum Baum herum und stützte sich mit ihren Händen daran ab, bewegte ihre Hüften lasziv einladend. Ich stand hinter ihr zwischen ihren Beinen und wir rieben uns heftig aneinander. Meine Hand fuhr um ihr Becken herum zu ihrer Scham und streichelte zart ihren Venushügel, dann fordernder ihre Vulva. Sie war bereits feucht und bereit, stöhnte lustvoll auf, so daß ich fester zugriff, da das ihre Lust offenbar sogar noch steigerte. Diesmal wollte sie es hart und heftig, spürte ich an ihrem ganzen Leib, obgleich sie das nicht einmal geschrieben hatte. Ich ließ mich vom Augenblick treiben, rieb sehr schnell ihre glitschige Klitoris, drang entschlossen mit mehreren Fingern in ihre Scheide ein und forschte zu ihren Lustbekundungen, wie weit ich gehen konnte. Sie war ganz entspannt, die ganze Hand konnte ich aber nicht hineinbringen, das wäre zuviel gewesen, so massierte ich sie rhythmisch, mit den Fingern die Vagina und dem Daumen die Klitoris, daß Sonja verzückt keuchte, wo ich ansonsten gefürchtet hätte, ich täte ihr weh. Doch die so Verwöhnte half mit den Bewegungen ihres Unterleibes noch mit und kontrahierte immer wieder ihre Scheidenmuskulatur, mich antreibend und sich ungeheuer schnell weiter erregend. Rhythmisch stieß ich meinen Unterleib von hinten gegen ihren Po, im gleichen Takt wie meine Finger in ihrer Scham, wie ihre Bewegungen, ihr köstliches Stöhnen und lüsternes Ächzen. Immer schneller, immer heftiger ging es voran, bis ich ihren Körper unter einem heftigen Orgasmus zucken spürte. Sie vermochte einen Lustschrei nicht ganz zu unterdrücken, obgleich das die Gefahr der Entdeckung vergrößerte. Ich küßte, leckte ihren Nacken, streichelte beruhigend die Haut ihres Oberkörpers, massierte ihre wundervollen Brüste, bis sie sich wieder herumdrehte. Sie kniete sich vor mich hin, öffnete meine Hose ganz, streifte zügig das Kondom über den Penis und verwöhnte mich entschlossen mit Mund und Händen, daß meine Beine zitterten und ich kaum noch stehen konnte. Ich wühlte mit verschwimmenden Gedanken in ihren üppigen Kopfhaaren, immer schneller, drückte ihren Kopf fest gegen meine Scham und bewegte meinen Unterleib zu einem schnellen vor und zurück meines Gliedes in ihrem Mund bis zur ungezügelten Ejakulation.
Sie zog mich alsgleich ein Stück weiter ins frische, tiefe Gras, dessen Duft sich mit dem unserer Körperflüssigkeiten mischte. Wir umarmten und küßten uns, kuschelten eine Weile ausruhend, bis sie durch sanftes und dauerhaftes Stimulieren eine erneute Erektion erreichte. Sie hatte ein weiteres Kondom dabei und übernahm entschlossen die Initiative. Ich lag mit dem Rücken im Gras, sie hockte über mir und spielte ein köstliches Spiel, rieb mit der Eichel ihren Scheideneingang, streichelte damit freudig erregt ihre Klitoris, während ich mit geschlossenen Augen ihre Beine, ihren Busen massierte, so daß sich unsere Erregung schnell weiter steigerte. So nahm sie meinen Penis ganz in ihre Vagina auf und bewegte sich geschickt und gefühlvoll nicht nur mit ganzen Körpereinsatz, sondern auch mit der Scheidenmuskulatur köstlich stimulierend, daß in meinem Kopf, meinem Unterleib alles durcheinander geriet. Die Herrliche spielte mit mir, bis ich mich nicht mehr zurückhalten konnte, und Sonja stimmte einfach fröhlich in meinen Orgasmus mit ein und sank auf mich nieder, um dicht an mich geschmiegt auszuruhen und ganz zu entspannen. Dann lagen wir wortlos nebeneinander und sahen wortlos in den nahezu dunklen Nachthimmel, zogen uns später wieder an.
Die so Befriedigte joggte einfach weiter und ich ging meinen Weg. Ich drehte mich erst nicht um, mußte es dann aber doch tun. Sie war fast verschwunden. Ich mußte ihr hinterhereilen und wußte, das war strengstens verboten. Keiner von uns beiden durfte das verabredungsgemäß tun. Ich aber müßte meinem Drang folgen.
Sie lief auch gar nicht mehr, sondern ging entspannt ihren Weg, verließ alsbald den Park und war offenbar ganz sorglos, machte einen glücklichen, verträumten Eindruck.
Nur einige Minuten vom Park entfernt betrat Sonja ein Mietshaus! Hier mußte sie wohnen, dachte ich und wußte, ich war viel zu weit gegangen, merkte mir aber doch die Adresse, wagte allerdings nicht, weiterzugehen und mein Vergehen offenzulegen. Ich hatte mich nicht an die Spielregeln gehalten, verbarg mich daher schnell, um nicht doch noch von ihr gesehen zu werden, trat alsbald den Heimweg an.

Olaf Hoffmann 2004

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