Frisch vermählt

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Frisch vermählt

Frisch vermählt

Anita Isiris

Sehen und gesehen werden.

Dann kam dieser ganz spezielle Tag. Giuseppino verabschiedete sich von seiner Maria Grazia, weil er berufeshalber ein paar Tage nach Milano reisen musste. Dafür hatte er ihr die Erlaubnis gegeben, ein paar Freundinnen in die „Giuseppinesa“ einzuladen, wie die Villa mittlerweile hiess. Die Frauen waren schon seit sehr langer Zeit vertraut miteinander, wussten alles von- und übereinander. Geheimnisse gab es nicht. Maria Grazia musste auch nicht lange überlegen, was sie kochen sollte. „Risotto caprese“ machte alle Frauen glücklich, Chianti auch, ein Gläschen Grappa, etwas später, in Abwesenheit der Männer, sowieso. Vom Tirami Sû ganz zu schweigen. Auch ein kleines maiale, ein Schweinchen, wurde auf der Veranda grilliert. Klar. Maria Grazia war ja eine Metzgerstochter. Die Frauen verbrachten einen ausgesprochen unbefangenen Abend und wagten sich sogar splitternackt in den Pool.

Als Giuseppino von Milano zurückkehrte, plagte ihn als Erstes der Liebeshunger. Leidenschaftlich wie nie zuvor bumste er seine junge Braut, und Maria Grazia kannte mittlerweile keine Tabus mehr. Auch anale Spielchen gehörten mittlerweile zum Repertoire des Paars. Wieder liess Giuseppino die Kamera mitlaufen. Routiniert loggte er sich einen Abend später in der „für einen privaten Anlass“ reservierten Osteria in seine Cloud, la nuvola, ein. Projizierte das Gefilmte auf die weiss getünchte Wand, gemütlich surrte der Beamer.

Dann blieb ihm das Salt'in bocca im Halse stecken. Das... war... ma... come mai... fragten sich auch Giuseppinos engste Freunde.

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