„Autsch! Mein Popo…“ Nun weiß die Süße, wie es schmeckt, wenn man die Hosen gespannt kriegt.
Gerda entschuldigt sich brav bei Gusti, die sie daraufhin in den Arm nimmt. Mir scheint es, als lenkten wir uns so von der ganzen prekären Lage ab. Ich frage die Mädchen, auf was sie Lust hätten?
Auguste sagt mir, dass sie mal wieder an einem besonderen Ort übers Knie gelegt werden will. Gerda schließt sich ihr an, findet es eine tolle Idee. Ich überlege kurz, ehe ich eine Eingebung habe. Bertha kommt mir in den Sinn, die ja ganz in der Nähe wohnt. Frau Hollberg hatte ja erst kürzlich das Vergnügen, welches die Ankunft des Schutzpolizisten Keller etwas minderte. Hartmut entpuppte sich zum Glück als verständnisvoller Ordnungshüter. Dennoch verdarb sein plötzliches Auftauchen Bertha doch ein klein wenig den Spaß. Die Witwe hat also etwas gut bei uns, was ich den jungen Damen nun mitteile. Gerda und Gusti reiben sich ihre Popos. Die Mädels wissen genau, wie fest Bertha zuhaut!
„Wir werden zu Frau Hollberg gehen. Die ist sicher daheim und hat mit euch Rangen noch ein Hühnchen zu rupfen! Ihr werdet jetzt beide eure Matrosenkleidchen anziehen, damit wir uns auf den Weg machen können! Hopp, Hopp ihr Schlingel!“ Die jungen Frauen ziehen sich unter Gekicher um, freuen sich schon auf die freundliche Witwe. Wobei es für ihre Popos recht brenzlig werden dürfte, da die gute Frau in gewissen Dingen keinen Spaß versteht. Wie ich es vorhersagte, ist sie zuhause. Bertha empfängt uns lächelnd, hält eine Zigarettenspitze in ihrer linken Hand. Ich sehe Marcia, ihre dunkelhäutige Geliebte und Mitbewohnerin. Die vierzigjährige Afrikanerin sieht verschwitzt aus, so als wäre sie eben erst über Gebühr beansprucht worden. Bertha hat mir erzählt, wie sehr sie sich um Marcia sorgt. Das Mädchen lebt schon seit ihrem 10. Lebensjahr bei den Hollbergs. Berthas Papa brachte sie aus den Kolonien mit an den Bodensee, da ihm das Waisenkind leid tat. Marcia wuchs gleichberechtigt mit Berthas jüngeren Geschwistern auf, was ein Novum bedeutete. Nun lebt sie bei Bertha, die sie sehr ins Herz geschlossen hat. Die Witwe wird mit Marcia wohl auch in die Schweiz fliehen, sollten die Nazis die Macht ergreifen. Nun lächelt sie maliziös, worüber Marcia schmunzelt.
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