Frivola - Blanke Popos

Teil 7

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Frivola -  Blanke Popos

Frivola - Blanke Popos

Andreas

Gerda hat eine Kundin, die in der Schweiz lebt. Frau Brünnli besitzt ein großes Haus in Kreuzlingen, das direkt am Bodenseeufer liegt. Die 48-jährige Dame erbte von ihren Eltern ein beträchtliches Vermögen, dass ihr einen gewissen Spielraum ermöglicht. Elsa Brünnli lebt ihre lesbischen Neigungen aus, wodurch sie auch Frieda kennenlernte. Bei Frivolas Auftritten im “Fleurs du Mal“ sah sie auch Gerda, in die sich die Schweizerin unsterblich verliebte. Es geschah bei Friedas Schulstunde, in der sie eine wilhelminische Lehrerin gab. Frau Lehrerin tippte mit dem Stöckchen auf Gerdas Po, wobei sie Elsa Brünnli beobachtete. Gerda zappelte über Friedas Schoß, was dem “kessen Vater“ sehr gut gefiel. Elsa trug einen Herrenanzug, der hervorragend mit ihrem kurzen, pechschwarzen Haar harmonierte. Sie zog nervös an ihrer Zigarettenspitze, während Frivola Gerdas Ärschchen klatschte.

Nach der Darbietung ließ sie Blumen schicken, einen dicken Strauß Baccara-Rosen. Gerda war überwältigt, wodurch sie Augustes Neid weckte. Frivola drohte Gusti mit der erhobenen Hand, als es an die Garderobentür klopfte. Ich machte auf, um Elsa Brünnli hereinzulassen. Sie begrüßte uns: „Grüezi, meine Freunde! Ich wollte der jungen Dame meine Aufwartung machen. Mein Name ist Elsa und ich bewundere sie schon seit Langem. Ihre Darbietungen sind wundervoll und mit Verlaub: ich kenne kein hübscheres Schulmädchen. Nicht einmal in Zürich habe ich so etwas gesehen…“ Frieda bat ihr Platz an, unterbrach dadurch ihren Erzählfluss. Auguste, ich und selbst Frieda verließen den Raum. Wir spürten, dass es Gerda lieb war, sich mit Frau Brünnli alleine zu unterhalten. Gerda saß in ihrem Matrosenkleid vor dem Schminkspiegel, als sie plötzlich einer Eingebung folgte. Das süße Mädel erhob sich, um sich auf Elsas Schoß zu setzen. Sobald Elsa Gerdas Popo spürte, war es auch schon um sie geschehen. Frau Brünnli sah sich als Gerdas Tante, was der jungen Frau behagte. Sie mochte das herbe Aussehen der Schweizerin, das einen ganz besonderen Reiz auf Gerda ausübte.

Für uns ist dieser erneute Kontakt in die Schweiz von Vorteil. Die Nazis gehen immer offener gegen die jüdische Bevölkerung vor, was dazu führt, dass schon etliche dieser alteingesessenen Familien ihr Heimatland verlassen haben. Gerda ist jüdischer Abstammung, während Gusti und ich als arisch gelten. Es ist kurz vor der Machtübernahme, weswegen diese dummen Einstufungen an Bedeutung gewinnen. Friedas griechischer Vater ist kein großes Problem, ihre Lebensweise jedoch schon. SA-Führer Graumann warnte sie ja, dass er das Cabaret bald werde schließen müssen. Man führe dort entartete Kunst auf, die dem Führer nicht gefallen konnte. Dazu kämen jüdische und schwarzhäutige Künstler, die nun als Untermenschen gelten. Graumann beschwört Frieda, in die Schweiz zu gehen. Er hofft wohl, dass er somit ihr Kunde bleiben kann. Wir hassen diesen willensschwachen Mitläufer, müssen uns aber seine Gunst bewahren. Elsa Brünnli ist bereit, Gerda aufzunehmen. Sie besticht die zuständigen Behörden, da die Schweizer nicht erpicht sind, sich mit Hitlers Regime anzulegen. So ist Gerda vorerst in Sicherheit. Gusti ist traurig, weil sie ihre Freundin so vermisst. Sie bittet mich, Gerda zu besuchen. Ich begleite meinen Spatz natürlich gerne. Vorher will sie mich aber noch etwas necken.

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