Frohe Ferien

Episode 9 aus: Rückkehr nach Ruteberg

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Frohe Ferien

Frohe Ferien

Andreas

Man konnte Margot die Vorfreude deutlich ansehen! Die junge Lehrerin hatte die Winterferien herbeigesehnt, wie sie es seit langer Zeit nicht mehr getan hatte. Das lag vor allem an Hubert, Margots ehemaligem Internatsfreund. Die junge Lehrerin verabredete ein Wiedersehen mit ihrem alten Bekannten, das in einem Schweizer Hotel stattfinden sollte. Hubert frönte dem Skifahren, womit er Margots Leidenschaft teilte. Margot freute sich, dass diese Reise möglich wurde. Sie musste lange sparen, ehe sie das Geld beisammen hatte, das diese nicht gerade günstige Urlaubsreise benötigte. Sie bemerkte, dass auf Schloss Ruteberg langsam Ruhe einkehrte. Die Schülerinnen fieberten den Ferien entgegen, was dazu führte, dass kaum Probleme auftraten. Sogar Manuela Hansen verhielt sich vorbildlich, was ja nicht gerade alltäglich war. Manu unterhielt sich gerne mit einer neuen Mitschülerin, die aus der Hauptstadt der Bundesrepublik nach Ruteberg gekommen war. Greta berichtete aufregende Dinge, die sie hautnah erlebt hatte. Manu staunte, als Greta von der Mauer erzählte, die quer durch die Stadt verlief. Im August 1961 hatte die Regierung der DDR den Befehl zum Mauerbau erteilt, den sie unmittelbar umsetzen ließ. Manuela wusste natürlich davon, aber die Berichte von Greta wirkten um einiges authentischer. Manu fand die Vorstellung schrecklich, in einer geteilten Stadt leben zu müssen. Gleichzeitig beneidete sie Greta um ihre Heimat, da Berlin das Flair einer Weltstadt innehatte. Manu war froh, im Westen zu leben. Die Mädchen in der sogenannten DDR durften bestimmt keine allzu kurzen Röcke tragen. Manu fragte Greta, ob sie auch schon Amerikaner kennengelernt hatte, die sich während der Zeit des Mauerbaus zuhauf in der Stadt aufhielten. Greta bejahte dies, indem sie neckisch anfügte: „Ja klar! Ich hab auch schon mit Gis geflirtet. Du ahnst ja nicht, wie sehr die Amis auf deutsche Mädchen stehen!“ Manu kicherte verlegen, wobei eine zarte Röte ihre Wangen bedeckte. Die sommersprossige Greta rühmte sich auch voller Stolz, J.F. Kennedys Berlinbesuch beigewohnt zu haben. Der charismatische Präsident der Vereinigten Staaten hielt eine bemerkenswerte Rede, der neben Konrad Adenauer und Willi Brandt Tausende Berliner zuhörten. Als J.F.K. den berühmten Satz sprach, tobte die Menge aus begeisterten Menschen. Greta stand auch an der Straße, wo es an diesem Tag im Juni kein Durchkommen mehr gab. Manu wurde nachdenklich. Sie fand es schrecklich, dass der junge Präsident wenige Monate später ums Leben kam, als ihn in Dallas ein Attentäter erschoss. Greta faszinierte Manu, da sie sehr anschaulich erzählen konnte. Sie spürte auch, dass das Mädchen schlau war. Anscheinend gab es gewisse Gerüchte, die Ruteberg betrafen. Greta fragte Manu, ob es der Wahrheit entsprach, dass auf Schloss Ruteberg die Prügelstrafe eingesetzt wurde. Manuela konnte nicht verhindern, dass sie feuerrot anlief. Die letzte Strafe in Hedwig Reisers Büro stand noch an, nachdem Manu samt Bine und Petra bereits zweimal antreten mussten. Manuela log Greta vor, dass sie nichts von solchen Strafen wisse. Greta gab sich damit vorerst zufrieden, obwohl sie spürte, dass Manuela etwas verheimlichte. Die Berlinerin erinnerte sich an Erzählungen, die Schloss Ruteberg betrafen. Eine handelte davon, dass es auf dem Internat strenge Regeln gab, die mit Härte durchgesetzt wurden. Greta stockte der Atem, als ihr ein Mädchen von Lehrerinnen erzählte, die Schülerinnen übers Knie legten. „Auf die nackten Popos?“ Greta traute sich kaum, diese Frage zu stellen. „Ja, das Höschen kommt runter, wenn es Hiebe setzt!“ Als Greta dies hörte, lief ihr ein Schauer den Rücken hinab. Ihr Gegenüber frotzelte: „Überleg es dir lieber, bevor du die Schule wechselst! Ich weiß aus sicherer Quelle, dass es auf Schloss Ruteberg Lehrerinnen gibt, die zum Rohrstock greifen. Geh da lieber nicht hin, wenn du weiterhin schmerzfrei in der Schulbank sitzen willst!“ Greta entschied sich dennoch für das Internat. Ihr Vater trat eine gut dotierte Stelle in Hannover an, die ihn zu einem Wohnortwechsel zwang. Greta liebte ihren alleinerziehenden Vater, dem sie nun in den Norden folgte. Daran dachte sie, als sie ihrer neuen Schulkameradin gegenüber saß. Manuelas einsilbige Antworten bestätigten Gretas Verdacht. Die junge Frau aus der Hauptstadt spürte ein Kribbeln, das im Zusammenhang mit diesen vermeintlichen Strafen stand. Greta beschloss, dass sie herausfinden wollte, ob es in Ruteberg immer noch so streng zu ging. Sie lud Manu zu einer Zigarette ein, die sie mit ihr in der Nähe des Sportplatzes rauchen wollte. Gretas Lucky Strikes waren Anreiz genug, um den weiten Weg anzutreten. Während die jungen Frauen zu der sogenannten Raucherecke pilgerten, überlegte Manu, ob sie Greta die Wahrheit anvertrauen konnte? Anscheinend interessierte sich das hübsche Mädchen für versohlte Popos! Manus Zunge fuhr über trockene Lippen, während eine schwüle Feuchte ihr Höschen eroberte. Greta legte ihren Arm um Manus Taille, während die Mädchen ihren Weg fortsetzten. Im selben Moment diskutierten Magda Schreiber und Hedwig Reiser. Magda erfuhr von ihrer Freundin, dass die drei aufsässigen Mädchen eine Züchtigung erhielten. Magda gehörte zu den fortschrittlichen Kräften, die solchen Strafen skeptisch gegenüber standen. Hedwig wollte eigentlich auch andere Wege gehen, bis der Eklat, den die Mädchen verursachten, sie zum Umdenken zwang. Magda brachte ihre Meinung auf subtile Weise zum Ausdruck. Hedwig hörte aufmerksam zu, als ihre junge Geliebte sprach. „Meinst du nicht, dass nach diesem letzten Povoll ein Neuanfang stattfinden sollte? Es bringt ja nichts, da die Mädchen ganz anders aufwachsen! Es gibt immer mehr Freiheiten und es werden etliche alte Zöpfe abgeschnitten. Wir sollten auch neue Wege gehen, die das Internat in eine Vorreiterrolle bringen. Setzen wir doch mehr auf Eigenverantwortung der Mädchen, anstatt sie ständig übers Knie zu legen. Man könnte die körperliche Züchtigung ja für ganz schwere Vergehen noch in der Hinterhand behalten, ansonsten aber andere Strafen einführen. Die Mädchen sollten ja aus ihren Fehlern lernen, wozu ein Povoll vielleicht nicht so viel beitragen kann. Die Hiebe bringen ja mitnichten Einsicht, das weißt du ja selbst!“ Magda erschrak, da diese Bemerkung einen recht kessen Unterton aufwies. Sie beobachtete Hedwig, die ihn aber anscheinend nicht wahrgenommen hatte. Magda spürte eine Erleichterung, da sie ihre ältere Freundin nicht verärgern wollte. Es war ihr wichtig, sie zu überzeugen, auch wenn ihr eigener Po dadurch in Gefahr geriet. Hedwig konnte auch impulsiv reagieren, wenn ihr ein unangemessener Tonfall gegen den Strich ging. Magda wusste das genau!

Hedwig spürte, dass Magda nicht unrecht hatte. Sie spürte selbst eine Müdigkeit, die diese alten Strafen betraf. Hatte eine moderne Direktorin nicht Besseres zu tun, als 18-jährigen Mädchen den Po zu versohlen? Zumal es ja nicht viel nutzte! Junge, selbstbewusste Frauen wie Manuela ließen sich auch von schlimmen Sitzbeschwerden kaum aufhalten, wenn sie ihr Ziel erreichen wollten. Trotzdem bestand Hedwig auf der ausstehenden, letzten Bestrafung der drei Schülerinnen. Magda erinnerte sie daran, dass die Mädchen mittlerweile zu den guten Schülerinnen gehörten, was sich in ihren Noten nieder schlug. Sie bat Hedwig, darauf Rücksicht zu nehmen. Die Direktorin versprach ihrer Freundin, dass sie daran denken wollte, wenn die Mädchen vor ihr standen. „Na gut, Magda, dann lege ich die Früchtchen halt nur übers Knie, was mir aber gewiss Freude machen wird! Im Grunde stimmt es ja, was du da sagst. Die Zeiten haben sich merklich geändert. Die jungen Menschen wollen ein selbstbestimmtes Leben, in dem es gleichberechtigt zugeht. Es wäre ja auch kein Fehler, wenn das Zeitalter des Patriarchats zu Ende ginge.“ Magda stimmte ihr zu. Sie setzte die Hoffnung auf die junge Generation, bei der die Männer das Haar lang trugen, während die Frauen nicht nur Bein zeigten. Die Mädchen dieser Nachkriegsgeneration forderten die gleichen Rechte ein, wollten den jungen Männern nicht unterwürfig begegnen, wie es ihre Mütter vormachten. Es brodelte immer stärker, was sich auch in den Klängen der Beat-Bands äußerte. Die Musik der Bands orientierte sich mitunter an fernöstlichen Klängen, was auch mit dem zunehmenden Genuss von Marihuana zu tun hatte. Magda dachte an die Jazzbands, denen sie immer gerne zugehört hatte. Gegen die gewohnten Klänge eines Benny Goodman wirkten die Songs der Beatles frischer, ohne dass Magda den Jazzmusiker schmähen wollte. Sie spürte einfach eine Neugierde, die auch diese moderne Musik betraf. Es waren gerade die Beatles, die Magda ansprachen. Die Rolling Stones, Yardbirds, Kinks oder Pretty Things waren ihr dann doch etwas zu wüst! Magda wunderte sich, was die jungen Frauen wohl an diesen schmalbrüstigen Langhaarigen fanden, die sich zum Teil sehr nachlässig kleideten. Die vier adretten, jungen Männer der Beatles entsprachen da eher ihren Vorstellungen, wenngleich Magda die Frisuren etwas gewagt fand. Sie erinnerte sich an die Langspielplatte, die ihr eine ehemalige Schülerin schickte. Bob Dylan hieß der zornig dreinschauende Musiker, der “The times they are a-changing“ skandierte. Diese Musik gefiel ihr, rüttelte sie auf! Theresa sang die Lieder, die Bob Dylan, Woody Guthrie und Pete Seeger geschrieben hatten. Ihre ehemalige Schülerin trat in den Folk-Clubs auf, die in England wie Pilze aus dem Boden schossen. Theresa Borowka zog nach dem Abitur ins Königreich, wo sie das Musikmachen zu ihrem Broterwerb machte. Magda freute sich nun auch auf die Ferien, da Theresa ihren Besuch angekündigt hatte. Sie hatte es Hedwig noch nicht gestanden, was auch mit ihrem besonderen Verhältnis zu Theresa zusammen hing. Magda wartete noch, bis Hedwig die drei Mädchen versohlt hatte. Die Strafe sollte am morgigen Tag stattfinden, der auf einen Montag fiel. Gleich nach dem Abendessen sollten Manuela, Sabine und Petra ihren letzten Gang über Hedwigs Schoß antreten. Die drei Mädchen ahnten nicht, dass ihnen kein allzu schlimmes Ungemach drohte. Bine und Petra kribbelten ordentlich die Pobacken, während Manu in der Blockhütte auf Kohlen saß. Greta reichte ihr eine Lucky, die Manu freudestrahlend entgegennahm, Gretas sympathisches Wesen ermutigte Manuela. Die heftig juckenden Signale ihres in Alarmbereitschaft versetzten Popos taten ein Übriges. Manu konnte nicht anders, als Greta die Wahrheit zu sagen.
„Du hast vorhin gefragt…wegen der Strafen auf Ruteberg. Es gibt die eigentlich nicht mehr, aber manchmal eben doch. Oh Gott, das ist echt peinlich, Greta…“ Das Berliner Mädchen rückte näher.
„Das braucht es nicht, Manu! Du kannst mir echt vertrauen. Ich sag ganz bestimmt nichts weiter!“
Manu nahm einen tiefen Zug. „Na ja, die Direktorin hat mitgekriegt, dass wir mit den Jungs auf dem Heuboden waren…Petra hat sich verplappert und deswegen mussten wir bei Fräulein Reiser antanzen…“ Gretas Puls raste, als das Gespräch in eine bestimmte Richtung ging. „Sie hat euch bestraft?“ Manuela lächelte mitleidig. „Bestraft? Sie hat uns die Ärsche versohlt…aber wie! Beim ersten Mal gab es was mit der Haarbürste, nachdem uns Fräulein Reiser mit der flachen Hand die Hintern ausgeklatscht hat. Bei der zweiten Abreibung hat sie ihren berüchtigten Turnschuh benutzt! Du kannst dir nicht vorstellen, wie mir danach der Popo gebrannt hat! Ich hab gejammert wie nie, als ich über ihrem Schoß lag. Ach Greta, das ist alles großer Mist! Morgen Abend kriegen wir es zum letzten Mal und ich bin mir sicher, dass es uns dann noch schlimmer erwischt! Die Reiser wird womöglich das Stöckchen hervorholen…!“ Greta rutschte nervös auf der Tischplatte, die den Mädchen als Sitz diente. Manus Beschreibung erregte sie maßlos, auch wenn Greta diese Gefühle nicht näher benennen konnte. Manu schien wirklich Angst zu haben! Greta spürte Mitleid, aber auch ein anderes Gefühl, das Schamgefühle hervorrief. Am liebsten würde sie zugucken, wenn Manu den Hintern voll bekam! Gretas Hand tastete nach Manus Beinen, die aufgeregt in der Luft zappelten.
„So ein Popovoll tut bestimmt schrecklich weh?“ Manu zitterte. Greta gefiel ihr mehr, als sie sich eingestehen wollte. „Oh ja, ich konnte danach gar nicht mehr sitzen, jedenfalls nicht ohne Unterlage!“ Durch diese Anekdoten wurde Greta immer mutiger, was weitere Fragen betraf. „Oh ja, das glaube ich dir! Bleiben denn Schäden…ich meine, sieht man noch was auf deinem…“ Manu unterdrückte ein Stöhnen. Gretas Hand wanderte unter den Rock ihrer Schuluniform. „Ich hoffe nicht…sag, Greta…magst du meinen Po anschauen?“ Manu errötete. Was hatte sie da vorgeschlagen? Bis jetzt hatte Manu Hansen stets das Näschen hochgezogen, wenn es um lesbische Beziehungen zwischen den Schülerinnen ging. Gut, sie hatte auch schon mit Bine und Petra gekuschelt, nachdem sie sich die verhauenen Hintern eingecremt hatten. Manchmal kam es auch zu intimen Spielchen, die aber mehr der Langeweile geschuldet waren. Manus Gefühle für Greta überstiegen diese unschuldigen Neckereien. Manu dachte an Martina und Susanne, die ein enges Verhältnis pflegten! War sie selbst nicht normal? Manus Verunsicherung wuchs, als sie Gretas Mund spürte. Trotzdem erwiderte sie ihren Kuss. Greta koste sie ausgiebig, um dann auf den Punkt zu kommen. „Ich würde mich freuen, wenn du mich einen Blick werfen lässt!“ Sie sagte es auf so nette Weise, dass Manus Hemmungen in Luft aufgingen. Das sonst so freche Mädchen erhob sich mir roten Wangen von der Tischplatte. Manuela bückte sich, wobei ihre Hände nun auf dem Tisch Halt fanden.

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