Man konnte Margot die Vorfreude deutlich ansehen! Die junge Lehrerin hatte die Winterferien herbeigesehnt, wie sie es seit langer Zeit nicht mehr getan hatte. Das lag vor allem an Hubert, Margots ehemaligem Internatsfreund. Die junge Lehrerin verabredete ein Wiedersehen mit ihrem alten Bekannten, das in einem Schweizer Hotel stattfinden sollte. Hubert frönte dem Skifahren, womit er Margots Leidenschaft teilte. Margot freute sich, dass diese Reise möglich wurde. Sie musste lange sparen, ehe sie das Geld beisammen hatte, das diese nicht gerade günstige Urlaubsreise benötigte. Sie bemerkte, dass auf Schloss Ruteberg langsam Ruhe einkehrte. Die Schülerinnen fieberten den Ferien entgegen, was dazu führte, dass kaum Probleme auftraten. Sogar Manuela Hansen verhielt sich vorbildlich, was ja nicht gerade alltäglich war. Manu unterhielt sich gerne mit einer neuen Mitschülerin, die aus der Hauptstadt der Bundesrepublik nach Ruteberg gekommen war. Greta berichtete aufregende Dinge, die sie hautnah erlebt hatte. Manu staunte, als Greta von der Mauer erzählte, die quer durch die Stadt verlief. Im August 1961 hatte die Regierung der DDR den Befehl zum Mauerbau erteilt, den sie unmittelbar umsetzen ließ. Manuela wusste natürlich davon, aber die Berichte von Greta wirkten um einiges authentischer. Manu fand die Vorstellung schrecklich, in einer geteilten Stadt leben zu müssen. Gleichzeitig beneidete sie Greta um ihre Heimat, da Berlin das Flair einer Weltstadt innehatte. Manu war froh, im Westen zu leben. Die Mädchen in der sogenannten DDR durften bestimmt keine allzu kurzen Röcke tragen. Manu fragte Greta, ob sie auch schon Amerikaner kennengelernt hatte, die sich während der Zeit des Mauerbaus zuhauf in der Stadt aufhielten. Greta bejahte dies, indem sie neckisch anfügte: „Ja klar! Ich hab auch schon mit Gis geflirtet. Du ahnst ja nicht, wie sehr die Amis auf deutsche Mädchen stehen!
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