Je entspannter die Atmosphäre im Laufe des Abends wird, desto öfter treffen sich unsere Blicke. Ihr scheint es zu gefallen, wie ich auf sie fixiert bin. In einer Pause zu später Stunde lässt sie sich einen Drink spendieren. Wir finden zu einem entspannten Plauderton. Die Sympathie ist gegenseitig. Die letzten Titel werden angekündigt. Alle vier, aber eben besonders ‚meine‘ Augenweide gibt noch einmal alles. Dann ist gegen 1.30 Uhr Schluss. Die Hochzeitsgesellschaft hat sich sichtbar ausgedünnt. Die Tanzfläche ist leer. Nach den letzten Akkorden noch einmal heftigen Beifall der Zurückgebliebenen. Die Herren der Band schlüpfen wieder ins Arbeits-Outfit und beginnen mit dem Abbau. Sie hat offensichtlich dabei keine Aufgabe und steht etwas unschlüssig und verloren am Tresen. ‚Jetzt oder nie‘ sage ich mir und geselle mich zu ihr. „Ein toller Auftritt und Abend!“ „Hat’s dir also gefallen?!“ „Das kannst du laut sagen“. Ohne es bewusst zu wollen, bin ich schon ins vertrauliche Du gerutscht. „Das macht ihr jedes Wochenende?“ „Jo, schon. Jeder hat halt seine Leidenschaft“. „Und jetzt?“ Sie schaut mich fragend und einem etwas verhangenen Blick an. „Wie meinst du?“ „Dort“, ich zeige auf das Männer-Trio, „scheinst du nicht gebraucht zu werden“. „Stimmt. Ich chille jetzt etwas, um wieder runterzukommen und dann werde ich wohl heimfahren. Wir haben schließlich 100 km vor uns“. „Schaffst du das überhaupt? Entschuldigung, vielleicht etwas indiskret: Du hast doch immerhin einiges getrunken“. „Bisher hatte ich immer Glück“. Peinliche Pause -
„Oder hast du eine andere, bessere Idee?“ Wieder schaut sie mich an, dass es mir wieder überall heiß wird und gewisse Regionen gut durchblutet werden. „Ich könnte dir noch einen Drink ausgeben, wir könnten vor die Tür gehen und eine rauchen, wir könnten uns - ‚näher‘ - kennenlernen oder ganz einfach: Wir könnten Sex haben jetzt!
Frontfrau
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