Frontfrau

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Frontfrau

Frontfrau

Paul Magallas

Eine Hochzeit wie vor Jahrzehnten: Im Saal über dem Dorf-Lokal, mit Kaffee und Kuchen, Tanz und natürlich Live-Musik. „Sound realisation“ heißt die Truppe, die ab 20 Uhr spielen solle. Schon während des Abendessens sind drei Männer damit beschäftigt, die umfangreiche Technik aufzubauen. Sie wirken alle äußerlich schon etwas ‚silbrig und angegraut‘. Später werden sie beweisen, dass sie das nach Engagement und Performance keinesfalls sind.
Immer wieder taucht eine Frau bei den Dreien auf. Sie wirkt jünger. Zierlich ist sie, mit dunklen, lockigen Haaren und feurigen Augen. Sie steckt in Leggings, die ihren Körper so richtig zur Geltung bringen. Kleine, spitze Brüste unter einem figurbetonten T-Shirt. Ein echter Hingucker. Im Laufe des Abends ergötze ich mich an ihrer Stimme. Welche Power steckt in ihr, wieviel Leidenschaft und ihr Können, die Stimmen so mancher Cover-Nummer stilecht zu präsentieren. Als ob „Adele“ hier im Saal wäre…
Allen Befürchtungen zum Trotz (ist diese Anlage nicht völlig überdimensioniert für diesen niedrigen Saal?) kann man sich während der Musik unterhalten. Die Band kommt mit der Zeit mehr und mehr in Schwung. Aus der Schlager-Parade werden zunehmend rockige Titel, bei denen alle vollen Einsatz zeigen. Die „Frontfrau“ macht das optisch und akustisch in jeder Minute. In einer der Pausen flüstere ich ihr im Vorbeigehen zur, wie toll ihre Stimme wäre. Stimmte auch – und ist ein erster Versuch, ihr etwas näher zu kommen. Sie freut sich ernsthaft. Ihre feurigen, dunklen Augen lassen mir an so manchen Stellen am Körper warm werden. Ich folge ihr den ganzen Abend mit meinen Augen. Wie sie sich bewegt, wie natürlich und doch auch ausdrucksstark sie die Rhythmen und Töne mit Bewegungen ihres knackigen Körpers unterstreicht, ist einfach eine Wucht. Sie scheint mit der Zeit zu merken, wie sehr ich mit allen Sinnen an ihr hänge.

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