Für alle Sinne

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Für alle Sinne

Für alle Sinne

Yupag Chinasky

Zwischen den Oberschenkeln sieht man nicht viel, keine Haare jedenfalls, ich bin, wie fast alle Frauen hier, rasiert und wir haben nun mal dort, was bei den Männern schwillt und steht nicht allzu viel anzubieten, was auffallen würde, ich schon gar nicht, eine schmale, harmlose Spalte. Meine ältere Schwester, die selbst auch dort gut proportioniert ist, vor allem einen sehr schönen Hintern hat, hat immer von dem Bleistiftstrich geredet und mich gehänselt, wie ich damit jemanden anmachen will. Trotzdem kann Siggi seinen Blick nicht von meinen Hotspots lösen, obwohl er den Bleistiftstrich nicht einmal ahnen kann. Mir ist seine platte Neugier schon fast ein wenig peinlich, andere machen das deutlich raffinierter. Dann kommt Flor zurück, sie balanciert drei Teller und drei Gläser auf dem Tablett und schaut mich erstaunt an. Nachdem sie alles verteilt hat, zieht sie sich mit einem Ruck das Kleid über den Kopf und hat nun auch nur noch ihre knappe Unterwäsche an, schwarz auf dunkelbrauner Haut. Sie hat eine wirklich süße Figur und diese Haut ist einfach wunderbar. Ich sage „que bella“, sie strahlt mich an und Siggi ist entzückt, vermutlich hat er mich jetzt abgeschrieben.

Kaum haben wir brav unser Rindfleisch aufgegessen und mit teurem Rotwein respektive Blaubeerwasser hinuntergespült, will Siggi ein neues Bier. Er sei Wein einfach nicht gewohnt, erklärt er, Bier schmecke besser. Nun bin ich wieder an der Reihe. Als ich zurückkomme, sitzen die beiden irgendwie komisch da, zwar nebeneinander, aber doch nicht so, wie man erwarten könnte. Siggi schaut düster vor sich hin. Flor ist anscheinend ratlos. „Que pasa?“, will ich wissen. „El no quiere que le toco“, er will nicht berührt werden, flüstert sie. Später sagt sie, sie hätte ihn nur ein wenig streicheln wollen, dort wo es die Männer am liebsten hätten, das wisse sie schließlich, sie sei weder Jungfrau noch dumm, doch Siggi sei richtig wütend geworden und habe etwas gesagt, was sie nicht verstanden habe, aber er wollte jedenfalls in Ruhe gelassen werden, das sei klar gewesen.

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