Für alle Sinne

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Für alle Sinne

Für alle Sinne

Yupag Chinasky

Er druckst herum, sagt schließlich, wir würden ihm gefallen, er wolle keine anderen, aber er sei noch nicht so weit und deswegen habe der auch die kleine Flor abgewehrt, obwohl sie sehr süß sei, wirklich sehr süß. Ich tröste ihn. Wir hätten doch genug Zeit und könnten es ganz langsam angehen, außerdem würde man hier zu nichts gezwungen, alles sei freiwillig, auch bei den Männern, nicht nur bei den Frauen. Wenn einer nicht ficken wolle, sondern nur knutschen, sei das durchaus in Ordnung. Er schaut mich zweifelnd an, scheint aber wieder beruhigt zu sein. Flor kommt zurück, Siggi bedankt sich ausgesprochen höflich, fasst ihre Hand an, als sie ihm das Glas reicht, und murmelt etwas, das sich wie „Tschuldigung“ anhört. Flor schaut mich ratlos an.

Louisa kündigt den Nachtisch an, verschiedene kleinere Leckereien, Gebäck, Mousse, Sorbets und süßen Dessertwein. Zum Dessert eine weitere nette Überraschung, so ihre Worte. Eine kleine Asiatin in einem sehr bunten Bikini kommt, Thailänderin vermute ich, ich kenne sie nicht, sie wird als Bee angekündigt. Alle Thaigirls, die ich kenne, haben irgendetwas mit Biene zu tun. Diese Bee macht erst ein paar Tanzschritte, beugt und dreht und wendet ihren Körper, sie könnte problemlos in einem Zirkus als Akrobatin auftreten. Dann stellt Luis einen Stuhl vor das Büfett. Das Licht geht aus, der Scheinwerfer geht an, orientalische Musik erklingt. Bee führt so etwas wie einen weiteren Striptease vor, räkelt sich auf dem Stuhl, zerrt an ihrem Höschen und schafft es endlich, sich seiner zu entledigen. Das Oberteil bleibt an, das was darunter ist, ist ohnehin nicht der Rede wert. Wieder kommt Luis, in der Hand eine Schachtel mit Zigaretten und ein großes Feuerzeug in Form eines erigierten Penis. Bee steckt sich eine Zigarette in den Mund, Luis zündet sie an. Bee nimmt ein paar Züge, inhaliert, bläst ein paar kunstvolle Ringe in den Raum. Applaus.

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