Für alle Sinne

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Für alle Sinne

Für alle Sinne

Yupag Chinasky

Ich weiß nicht, ob sie alles verstanden hat, sie schaut mich jedenfalls ängstlich an und sagt, sie würde nur mit ihm auf sein Zimmer gehen, wenn ich mitkäme. Ich nicke. Siggi will wissen, was wir miteinander geredet haben. Ich sage, nicht viel, nur wer als Erste dran kommt, welche den Vortritt habe und das sei die Schwarze, das habe er doch gerade selbst gesagt. Wirklich? Er ist verblüfft. Aber ja, und jetzt trinkst du dein Bier aus und wir gehen hoch. Er tut es, meint aber, zuerst müsse er zu den kleinen Jungs. Ich frage ironisch, ob ich ihm helfen müsse. Er wird rot, hat es ernst genommen. Nein, er käme schon klar. Wir beide müssen aber auch und so begleiten wir ihn bis zur Klotür. Wir sind schon längst fertig, Siggi ist noch immer im Lokus. Ob er sich wohl dort einen runter holt, frage ich Flor. Sie kichert. Dann endlich kommt er. Hat er geheult oder hat er sich nur das Gesicht gewaschen? Es ist jedenfalls ganz nass.
Wir gehen die Treppe hoch in die erste Etage. Was ist deine Zimmernummer, frage ich ihn. Er zögert. Die Nummer, ich weiß nicht. Kannst du dich nicht erinnern, wo du warst? Ich weiß nicht, murmelt er erneut. Ich sage zu Flor, sie solle auf ihn aufpassen und gehe, um Louisa oder Luis zu fragen. Schlüssel braucht man keine, die Räume sind immer offen, aber ich will natürlich nicht wahllos die Türen öffnen und irgendwelche Zwei- oder Dreisamkeiten stören. Als ich Louisa treffe, erzähle ich ihr kurz, was bisher war und dass mir dieser Siggi etwas komisch vorkäme dass es aber nicht an uns läge, auch Flor sei ganz prima und behutsam Louisa runzelt die Stirn und meint nur, Luis würde ein Auge auf ihn haben und wenn etwas sei, wir wüssten ja, wo der Alarmknopf ist, lieber zu früh als zu spät, ihr braucht nichts zu befürchten, manche Männer seien nun mal seltsame, rätselhafte Wesen. Dann bin ich wieder bei den Beiden. Siggi hat sich auf den Fußboden im Flur gesetzt.

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