Für alle Sinne

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Für alle Sinne

Für alle Sinne

Yupag Chinasky

Es war dann tatsächlich so, dass wir keinerlei Nachteil durch diesen Vorfall hatten, auch Flor nicht, mit der ich gelegentlich telefoniere, im Gegenteil sie wurde erneut engagiert, genauso wie ich. Aber was mit diesem Siegfried, diesem Siggi, eigentlich wirklich los war, ist mir ein Rätsel geblieben. Solch ein Mann, solch ein Versager, kaum zu glauben.

Der Abschluss

Es ist schon drei Uhr morgens. Eine Scheißacht, nur ein einziger Kunde bisher, ein stinkender Araber oder Türke, der auch noch um den Preis feilschen wollte. Aber das gibt es bei mir nicht, zwanzig Piepen im Stehen sind sowieso fast gar nichts. Wenn sie für eine Stunde in ein Zimmer wollen, müssen sie noch Mal zwanzig drauflegen und wenn ich eine Stunde bleiben soll, noch Mal zwanzig, sechzig ausgeben, das wollen die meisten nicht, deshalb ab in die Büsche und feste mit der Hand oder mit dem Mund, wenn es denn sein muss, wichtig ist, dass sie kommen, bevor sie eindringen können. Oder sie buchen gleich das Von-Hinten-Programm, das gibt es aber nur für 50, dafür ohne Gummi. Wenn sie abgespritzt haben, das merkt man, ist Schluss, da hilft kein Bitten und Betteln. Wenn sie zu aufdringlich werden, ziehe ich den Pfefferspray aus der Handtasche, dann geben sie Ruhe. Ich wollte schon gehen, war schon fast die Letzte, da kam dieser Typ im Taxi angefahren. Guckt mich an, fragt, was ich für die Nacht haben will. Für die Nacht, ich denke ich hör nicht recht, das ist mir schon lange nicht passiert. Ohne nachzudenken, sage ich hundert. Er sagt, steig ein. Wohin? Ich bin misstrauisch. Ins Hotel Astoria, frag den Taxifahrer, es stimmt. Ich kenne das Astoria, kein Vergleich zu dem berühmten in Neu York, eine ziemlich heruntergekommene Bude, zwar noch kein Stundenhotel, die sind noch mieser, aber eher etwas für Leute mit knapper Kasse. Ich zögere, aber die Nacht ist gelaufen und hundert sind hundert.

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