Für alle Sinne

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Für alle Sinne

Für alle Sinne

Yupag Chinasky

Das Landhaus lag wirklich bezaubernd auf einer großen Lichtung inmitten eines kleinen Wäldchens. Ein kurze, kurvige Allee führte von der Landstraße zu dem Anwesen. Das Haus, im Stil eines kleinen französischen Schlösschen, war nicht groß. Er vermutete, dass es früher einmal einem reichen Adeligen oder Industriellen als Jagdschloss gedient hatte. Sein Wagen war der Erste auf dem Parkplatz für Kunden und er schloss daraus, dass er auch der erste Gast war. Er war kaum ausgestiegen, als auch schon eine etwas ältere, sehr elegant gekleidete Frau auf ihn zu kam. Sie sprach ihn zu seiner Verwunderung mit seinem Namen an und stellte sich selbst als Louisa vor, die Frau, mit der schon telefoniert hatte und die, wie sie gleich erklärte, für alle organisatorischen Belange zuständig sei. Er könne sich jederzeit an sie wenden, sie sei die ganze Zeit über anwesend, bis zu seiner Abreise. Als er sich anschickte, den kleinen Koffer aus dem Wagen mitzunehmen, sagte sie, ein Angestellter würde das Gepäck auf sein Zimmer bringen, er solle ihr unbesorgt seinen Autoschlüssel überlassen. Dann bat sie ihn in die Lobby und fragte, ob sie ihm einen Cocktail oder einen anderen Drink zur Begrüßung anbieten dürfe. Er kannte sich mit Cocktails nicht aus, das einzige, was er ab und zu trank, war ein Mojito und kaum hatte er den Wunsch geäußert, zückte sie ihr Handy und orderte. Dann wünschte sie ihm einen angenehmen Aufenthalt, sie sei sich sicher, dass er an das Ereignis "Für alle Sinne" noch lange zurückdenken würde. Louisa sah nicht nur gepflegt aus, sie drückte sich auch ein wenig gestelzt aus, das gehörte vermutlich zu ihrer Aufgabe als Empfangschefin. Sie setzten sich in eine der Sitzecken und sie bat ihn um die Erlaubnis, ihm ein paar weitere Hinweise geben zu dürfen. Sein Name und die Nummer seiner Kreditkarte seien ja bekannt, die Anzahlung sei eingegangen, die Anmeldung damit schon erledigt und der Rest würde abgebucht, wenn das Ereignis beendet sei.

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