Die wollen nur vögeln, vögeln, vögeln, allenfalls saufen und mit ihrem Durchhaltevermögen bei den anderen Männern und den anwesenden Weibern protzen, aber doch keine Musik, keinen Tanz. Wenn die das Wort "vorlesen" hören, lachen die doch nur oder schlafen ein, weil sie völlig ausgelaugt sind. Die Alten sind mir sowieso viel lieber, die sind rücksichtsvoll, brauchen ihre Zeit, spritzen nicht gleich nach einer Minute ab und sind meistens mit einem Mal voll bedient und sie geben auch noch anständige Trinkgelder. Die Jungen fragen höchstens, ob man für sie anschaffen wolle, das ist dann für mich ein Grund zu lachen. Meine Kolleginnen sind ziemlich unterschiedlich, Louisa achtet darauf, dass neben blutjungen auch ältere Frauen da sind, zudem sucht sie gerne sehr verschiedene Typen aus, blonde, brünette, dünne, dicke, dunkelhaarige, auch farbige Mädchen sind immer dabei. Jeder der Gäste soll etwas finden, das seinem Geschmack entspricht, so Louisas Worte. Wir haben hübsche Kleider an, die unsere Figur betonen, mit großem Ausschnitt und der Rocksaum endet ein paar Handbreit über dem Knie. Die Kleider werden gestellt, nur die Unterwäsche ist unsere eigene, nicht nur aus hygienischen Gründen, hier weiß jede selbst am besten, was ihr steht und wie sie damit auf Männer wirkt. Ein paar von den Frauen kenne ich. Wir waren entweder schon einmal zusammen hier oder man ist sich in der Agentur oder zu anderen Anlässen begegnet, der Markt für Edelnutten ist ja nicht so groß. Die meisten werden über Agenturen gebucht, manche sind auch freischaffend. Wir kommen eigentlich ganz gut miteinander aus, es ist unser Beruf, dem wir nachgehen und nicht ein Heiratsmarkt. Eifersüchteleien gibt es manchmal, aber de geht es meist darum, dass man sich nicht einen mit großen Spendierhosen wegschnappen lassen will.
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