Da ist Louisa gnadenlos, auch wenn sie selbst merkt, dass die Begeisterung fehlt oder die Hygiene nicht stimmt, so was wie Mundgeruch oder der Bildungsgrad einfach nicht ausreicht, dann wird es schwer, noch einmal engagiert zu werden. Louisa achtet auch darauf, dass immer eine Erfahrene mit einer Neuen zusammenarbeitet. Es wird zwar ausgelost, aber das ist Show, Louisa weiß sehr genau, welche Kombinationen funktionieren und diese stellt das Los zuverlässig zusammen. Heute werde ich mit Flor arbeiten. Sie ist neu und dazu blutjung und ziemlich dunkel, vermutlich eine Mulattin mit viel schwarzem Blut, im Gegensatz zu Conchita aber ganz schmal und grazil, das perfekte Gegenstück zu der dicken Elfie. Sie kommt aus den Antillen, spricht Spanisch und kaum Deutsch. Ich kann auch etwas Spanisch, da können wir kommunizieren und uns gegenseitig absprechen, uns helfen, um mit dem Typ, der uns zugelost wird, ein gewisser Siegfried, klarzukommen.
Das Programm beginnt, indem wir gemeinsam zu den Klängen klassischer Musik das Restaurant betreten. Luis, der alte Gauner, sorgt für die Musik, die Auswahl trifft aber immer Louisa, sie hat Geschmack. Luis ist ein Rambo, allerdings technisch begabt und er sieht gut aus in seinem schwarzen Anzug. Ich glaube der war mal bei einem Geheimdienst oder bei der Polizei. Er versucht immer eine von uns, vorzugsweise eine Neue für ein paar Minuten in einen freien Raum zu locken und schnell zu vernaschen, am liebsten in der Besenkammer, da verirrt sich sonst keiner hin. Wenn Louisa das mitbekommt, wird sie wütend. Sie schärft uns immer ein, wir seien für die Gäste da und nicht für Luis oder für den Koch Luigi. Aber der ist ein anständiger Kerl, Familienvater, der hat noch nie eine angemacht, soviel ich weiß, jedenfalls. Für Luis ist es ein regelrechtes Spiel, Louisa auszutricksen, eine willige Biene findet er immer.
Für alle Sinne
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Für alle Sinne
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