Doch einmal im Monat wurden die Ruhetage ausgesetzt, denn nun reisten acht ausgesuchte Gäste an, nicht mehr, denn auch hier galt Klasse statt Masse, aber auch nicht weniger, weil das Programm "Für alle Sinne" ständig ausgebucht war. Sie blieben auch nur diesen einen Abend und die Nacht von Dienstag auf Mittwoch. Die Küche bereitete das Diner für den Dienstagabend schon am Montag vor, ein Menü aus kalten Leckereien und einigen wenigen warmen Komponenten, die von einem einzigen Koch ohne Qualitätsverlust aufgewärmt und serviert werden konnten. Ansonsten sorgte noch ein Mann vom Stammpersonal für die Sicherheit und war für technische Belange zuständig und einer Salondame oblag die Begrüßung und Einweisung der Gäste. Das Ziel des Angebots „Für alle Sinne“ war das uneingeschränkte Glück und die optimale Befriedigung der Gäste in jeder nur denkbaren Hinsicht. Es wurde alles getan, damit diese für ihr vieles Geld auch auf ihre Kosten kamen, denn der eigentliche Clou waren die persönlichen Betreuerinnen, die sich ständig und voller Hingabe um die Gäste kümmerten. Die Damen wurden über erstklassige Escort Agenturen gebucht, vor Aufnahme ihrer Arbeit noch speziell geschult, mit einem Arbeitsvertrag versehen und so gut bezahlt, dass keine auf die Idee kommen konnte, den Job abzulehnen, sich zu beklagen oder später irgendwelche Forderung zu stellen. Voraussetzung war nicht nur, dass sie gut aussahen, sondern dass sie auch eine gute Allgemeinbildung hatten und sich irgendeinem Gebiet der Unterhaltungskunst auskannten, sei es singen, tanzen, vorlesen oder sich gekonnt auszuziehen. Die wesentlichste Bedingung war jedoch, dass sie bereit waren, alle Wünsche der Gäste zu erfüllen und sich in dieser Nacht ohne Wenn und Aber zu prostituieren. Alles geschah auf freiwilliger Basis, aber laut Arbeitsvertrag durften sie nur ablehnen, wenn die Wünsche eindeutig perverser oder gewalttätiger Natur waren, nicht aber, wenn ihnen der Mann nicht zusagte.
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