Beim Masturbieren hatte sie sich auch schon vorgestellt, Sebastian sei Soldat, klingle bei ihr an der Tür, sie würde ihn hereinlassen… und dann wurde wild und hemmungslos, ganz ohne Vorspiel, drauflosgefickt.
Nur war das, was sie hier in der Grotenbar sah und erlebte, kein Kopfkino, sondern Realität. Und so rasch, das ahnte sie ebenfalls, würde sie hier nicht herauskommen. Nicht, bevor sie vor diesen Männern getanzt hatte, nicht, bevor sie sie eingehend befingert und möglicherweise auch gevögelt hatten. Simone war nicht die einzige Frau – da waren mindestens vier hoch beschäftigte Serviererinnen mit kunstvoll geflochtenen Frisuren und roten, überhitzten Gesichtern. Von #metoo hatten diese rüden Jungs vom Staat noch nie gehört… sie betatschten, befingerten und streichelten alles, was einen Po, Brüste und zwischen den Beinen eine Lücke hatte. Die erotische Atmosphäre verdichtete sich und wurde noch gesteigert, als eine einsame, nackte Saxophonistin auf die Bühne trat und aus ihrem Instrument rauchigen Sound zauberte. Was Simone auch gewohnt war von derartigen Locations war, dass sie sich niemals einen Drink bestellen musste. Sie wurde immer mehr oder weniger diskret eingeladen – und es gab Männer, die ihr anonym bunte Drinks zukommen liessen und möglicherweise aus der Ferne genussvoll beobachteten, wie sie sich berauschte und öffnete.
Dann wurde Simone sanft, aber bestimmt am Oberarm berührt und in eine ganz bestimmte Richtung gelenkt. Im hintersten Winkel der Bar gab es ein Eck-Fauteuil, und dort sass ein korpulenter älterer Herr mit zahllosen Rangabzeichen auf der Jacke. Er wirkte keineswegs wie ein seriöser Staatsmann, sondern eher wie ein schmieriger Filmschauspieler, einer aus der hintersten Ecke, mit zwei Narben auf der linken Wange. Kleine glänzende Augen. Simone gefiel er gar nicht, aber er strahlte eine Aura der Macht aus. War er der Chef der Kapuzenmänner? Würde sie hier, an diesem Abend, etwas herausfinden über die Zukunft ihres Landes, ihrer Stadt, ihres Lebens? Der feiste Mann grinste breit, ergriff beidseits Simones Hüfte und zog sie zu sich auf den Schoss.
Fummeleien mit Simone
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