Stefano war ein feingliedriger, sensibler Junge, und seine absolute Leidenschaft galt nicht etwa dem Erlernen eines Musikinstruments, sondern Büchern. Beim Lesen konnte er seine Gedanken fliegen lassen, irgendwohin. Sei es nun Goethes Gretchen, deren Äpfelchen der Altmeister so dezent beschrieben hatte, seien es Erich Kästners Schriften für Erwachsene, etwa «Emil», wo eine Stelle vorkommt, in der sich die Brustwarzen einer Frau aufrichten, weil sie gestreichelt werden. Man stelle sich das vor, in unserer abgestumpften, pornodurchseuchten Zeit. Es gab früher tatsächlich kleine literarische Leckerbissen zwischen den Zeilen, ebendiese kästnerschen Brustwarzen, und viele von uns haben den Passus mehrmals gelesen damals, wieder und wieder und wieder, um dann unter der Bettdecke an sich rumzumachen.
Aber Stefano mochte auch zeitgenössische Literatur. Dem neuen, exklusiv bei Amazon.de : sabeas haus erschienenen dystopischen Roman «Sabeas Haus» war er komplett verfallen. Denn auch in diesem 2024 erschienenen Buch gab es ein Gretchen, eine inspirierende Frau, die sich in der Story zwar nie ganz auszog, sehr wohl aber in den Köpfen der Leserinnen und Leser. Sabea, Krankenschwester von Beruf, hatte in Stefanos Fantasie einen grossen, weichen, warmen Hintern. Einen Arsch, dem niemand, aber wirklich niemand widerstehen konnte. Das Schöne daran? Sabea selbst ärgerte sich über ihren fetten Hintern, wie sie ihn empfand, ahnte aber nicht, dass sie die Wichsfantasie eines jeden Arztes war, dem sie in den Korridoren des Pflegeheims, in dem sie arbeitete, begegnete, und dass sie ihr alle hungrig nachstarrten. Am liebsten hätten sie sich alle an Sabeas Hintern festgebissen, oder, noch viel besser, Sabeas nackte Arschbacken auseinandergezogen in freudiger Erwartung des Vergnügens, das ihr Geschlecht ihnen bieten würde. Sabea war für viele Leserinnen und Leser das Sexsymbol schlechthin.
Fuzzicato
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Fuzzicato
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Musik in Vollendung
schreibt Tom-Übersee