Die Schnecke, also der Teil der Violine, an dem sich die Stimmwirbel befinden, war mit feinen goldenen Intarsien besetzt, ebenso der Steg, also die Stelle, über die sich die Saiten spannen, schön geordnet, G D A E. Der ganze Raum, in dem sich die beiden nun befanden, war musikdurchwirkt. Es duftete nach Kolofonium, dem Kunstharz, das Patrizia den Geigenbögen hatte angedeihen lassen, und es duftete nach frisch behandeltem Leder. Der Klavierstuhl, klar. Das Klavier war zwar eher ein Ehrfurchtheischender Flügel, und der Stuhl davor nahm sich fast ein wenig profan aus. Aber Patrizia pflegte das, was sie hatte, und sie pflegte es mit Leib und Seele. Patrizia pflegte auch ihren Körper, und dieser duftete im Moment nach Veilchen, ein Odeur, der Stefano beinahe um den Verstand brachte. Hinzu kam, dass sich unter Patrizias enganliegendem Kleid ihre grossen, dunklen Nippel abzeichneten.
Stefano hatte sich, wie alle Männer auf diesem seltsamen Planeten, schon durch Tausende von Nippeln gescrollt, auf seinem Smartphone, Nacht für Nacht, aber sie so nah vor sich zu haben, als Teil einer lebenden, pulsierenden Frau, das war etwas ganz anderes.
Dann begann Patrizia mit den Atemübungen. «Bevor Du die Geige ans Kinn setzt», sagte sie, «musst Du Dir ein bisschen Atemtechnik aneignen». Stefano atmete tief ein und strahlte Patrizia an. Sein Strahlen ging ihr durch und durch, aber sie durfte sich nichts anmerken lassen. Keine Spur von unprofessionellem Verhalten jetzt!
Es ging nicht lange, und da drückte Stefano seine Violine tatsächlich zwischen Schulter und Kinn. «Ideal ist die Stellung, wenn Du das Instrument mit der rechten Hand loslässt und es sozusagen frei zwischen Deinem Kinn und Deiner Schulter schweben lässt», dozierte die erfahrene Violinistin. «Schau, so». Sie stellte sich hinter Stefano und drückte ihren schweren, warmen Busen an seine Schulterblätter.
Fuzzicato
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Fuzzicato
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Musik in Vollendung
schreibt Tom-Übersee