Gabrielas Schuldenschnitt

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Gabrielas Schuldenschnitt

Gabrielas Schuldenschnitt

Andreas

„Ich suche eine Frau Gabriela Benari. Ich habe draußen bei ihrem Namen geklingelt, aber sie scheint nicht da zu sein. Eine Nachbarin ließ mich netterweise ins Haus. Können sie mir sagen, wo ihre Wohnung ist? Ihr Briefkasten ist randvoll und so könnte ich den Brief unter der Türe hindurch schieben…“

Er wedelte mit einem weißen Umschlag vor Gabis Nase herum. Gabriela ahnte nichts Gutes! Das sah ganz danach aus, als ob es sich um eine weitere Mahnung handelte. Sie hatte wirklich zu viel bestellt und dabei zu wenig auf ihren Kontostand geachtet. Die täglichen Amazon-Mails forderten sie ja geradezu auf, ihren Warenkorb ständig mit unnützem Kram zu füllen. Bei Zalando war es nicht besser. Auch dort orderte Gabi Schuhe, die sie eigentlich nicht brauchte. Nun stand dieser Kerl vor ihr, wie das fleischgewordene, schlechte Gewissen. Gabriela musste ihm gegenüber Farbe bekennen.

„Ich bin Frau Benari. Ich war im Keller, bei der Wäsche, wollte gleich danach den Briefkasten leeren.
Was steht denn in dem Brief, den sie mir geben wollten?“

Der Mann sah sie nachdenklich an. Gabi kam es so vor, als ärgere er sich über ihre vermeintliche Naivität. Sie bekam Angst. Vielleicht arbeitete er für ein Inkassobüro? Das fehlte ihr gerade noch!

„Knut Gerber ist mein Name. Es handelt sich um eine offene Forderung ihres Telefon und Internet Anbieters. Ich soll ihnen die Rechnung zu stellen, am besten persönlich. Es ist eine hohe Summe, die sie baldmöglichst bezahlen sollten. Ansonsten droht ihnen ein Mahnbescheid und damit weitere Kosten. Darüber hinaus wird ihnen das Telefon gesperrt, was auch wieder Geld kostet…“

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