Utes Herz schlägt bis zum Hals, als sie den Klingelknopf drückt. Nina wirkt sehr frisch in ihrem weissen Kasak, der ihr bis zum Bauch reicht. Die enge weisse Hose lässt eine perfekte Figur erahnen. Zum Modeln ist die Kosmetikerin mit ihren 160 cm allerdings etwas zu klein. Wie immer kringelt sich ihr hüftlanges blondes Haar, das sie zu einem Schwanz zusammengebunden hat. Freundschaftlich reicht die Kosmetikerin Ute die Hand. Die beiden Frauen sind seit Jahren per Sie; das erhöht für Ute den Reiz noch. Warum das so ist, kann sie sich nicht erklären. “Sie können erst mal ablegen”, sagt Nina leichthin, “ich bereite schon mal die Gesichtsbehandlung vor”. Im Nebenraum, wo die Kosmetikerin auch ihre Geräte, beispielsweise das Fuss-Sprudelbad, stehen hat, war Ute noch nie; sie stellt sich die kleine Kammer vor wie eine Art Labor mit Phiolen, Schälchen, Pinzetten, Töpfchen und Fläschchen, Puderquasten und Tuben aller Art. Wartend steht Ute neben dem Liegestuhl, der schneeweiss bezogen ist und wirkt wie ein Behandlungsstuhl in einer Zahnarztpraxis. “Machen Sie sich schon mal oben frei”, fordert Nina della Rosa Ute erneut auf. “Für die Behandlung des Dékolletés”, fügt sie erklärend hinzu. Bildet Ute sich den anerkennenden Blick nur ein, mit dem die Kosmetikerin ihre nackten Brüste taxiert? Unwillkürlich richten Utes Nippel sich auf; sie steht mit ihren gepunkteten Söckchen auf dem kalten Fliesenboden. “Gleich wirds warm.” Nina della Rosa lächelt und legt Ute ein vorgewärmtes Tuch auf Busen und Bauch. Den Brustansatz lässt sie frei. Sie schiebt ein kleines Wägelchen an Ute vorbei und positioniert sich am Kopfende. Ute sieht Ninas Gesicht über sich: Die gepflegten, dezent geschminkten Lippen. Die Nasenlöcher mit dem kleinen Delphinpiercing am linken Nasenflügel. Ninas kräftige dunkle Augenwimpern und –brauen. Sie stammt aus Apulien, ist aber in Deutschland aufgewachsen.
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