Er befahl den Wachen, den Wohnbereich zu verlassen und unten in der Halle zu warten. Er nahm eine Lederpeitsche von der Wand, hielt sie Emet vor das Gesicht und fragte: freust du dich, die Katze zu spüren? Glaub mir, es wird eine Wohltat für dich, wenn ich dich dann besteige und du wirst von da an nach der Peitsche betteln und dich fragen, wie du je ohne sie einen Mann empfangen konntest. Eigentlich war er zum Fürchten, dache Emet, denn seine kranke Seele konnte nur in der Furcht und der Qual die Erfüllung empfinden ohne jegliche Empathie.
Ich schütze die Schwachen und jage die Unterdrücker. Ich unterwerfe mit meinem Lächeln, ich gewinne mit meiner Liebe und ich werde verehrt für meine absolute Aufrichtigkeit, erwiderte Emet mit stolz erhobenem Haupt. Mein Schoß und meine Lippen schenken in freier Zuwendung Freuden, die Macht und Unterdrückung niemals erwecken können. Du suchst mit deiner Härte nicht die Lust der Geliebten im Überschreiten einer Grenze, sondern nur deine Befriedigung im Quälen und Brechen der Persönlichkeit. Dir fehlt der viel wichtigere andere Teil des guten Herrschers im Ausloten des dunklen Teils der Seele. Hargroth schwieg, drehte sich um und ließ sich in seinen Sessel sinken, spielte mit der gedankenverloren mit der Peitsche. Eine widerspenstige Frau in Ketten allein mit ihm in seinem Spielzimmer der dunklen Lüste. Ein zufriedenes Grinsen legte sich auf sein Gesicht. Knie dich auf den Altar! befahl er.
Im Blick auf diesen selbstgefälligen Kerl zogen die Bilder jener Männer an Emet vorbei, mit denen sie sich liebend gern in liebevollen Gefühlen vereinigt hatte. Wie wäre es denn mit ihnen, so einem ausgefallenen Ort angemessen zu huldigen? Marus würde, so sie ihn darum bitten würde, aufmerksam achtend auf ihr Empfinden, sein Werk der Liebesfolter betreiben. Doch das wäre bestenfalls interessant in ereignislosen Zeiten, kein wirkliches Erleben ungekannter Abgründe.
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