Er war sofort hellwach und sah als Erstes, dass niemand von außen die Tür geöffnet hatte, sondern dass die Frau sie von innen aufgestoßen hatte. Diese verdammte Hexe war die ganze Zeit in dem Raum gewesen, er hatte sie nicht bemerkt, nichts gehört, keinen Atemzug, nichts gerochen, nicht einmal das unbestimmte Gefühl, das man hat, wenn man nicht allein ist, nicht einmal das hatte ihn gewarnt. Sie hatte alles mitbekommen, seine Wut, seine Verzweiflung, seine Stummheit, sein Schluchzen. Diese verdammte Hure hatte ihn leiden lassen, hatte sich daran ergötzt, dass er litt, dass er ihr Gefangener war. Einer seiner ersten Gedanken war, jetzt will sie wieder Sex, nur darum hat sie ihn hierbehalten, nur darum will sie ihn ihrer Nähe und jederzeit verfügbar haben, wie ein Schoßhündchen. Dieser Gedanke empörte ihn und brachte sein Blut zum Wallen. Er, der Sexsklave einer afrikanischen Nutte, das war unglaublich, das war zum Lachen, niemand würde diese Geschichte glauben, aber es war wahr, es war leider eine Tatsache und seine Vorahnung sollte sich alsbald bestätigen. Die Frau öffnete vollends die Tür und ging schnell hinaus, bevor etwas sagen, bevor er sie anschreien konnte, ließ sie aber weit offen. Er roch die frische Luft, die sich in der Nacht abgekühlt hatte und es gelangte immer mehr Licht in den Raum, da es in diesen Breiten am Morgen genauso schnell hell wird, wie abends die Nacht hereinbricht. Dann kam die Frau wieder in das Haus. Sie hatte sich nicht verändert, trug dasselbe bunte Kleid und strahlte ihn, wie beim ersten Mal, mit freudigem Gesicht an. Ihr Lächeln offenbarte das pure Glück, das sie wohl empfand, anders konnte man es nicht ausdrücken und dieses Glück war das krasse Gegenteil zu seinem Unglück. Erst beherrschte er sich noch, fragte in halblautem Ton, warum sie in gefesselt habe.
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