Die Kiste hatte sie mitgenommen. Jetzt nahm sie den Deckel ab, dann die Vitrine, dann nahm sie das Schreibgerät in die Hand und nach wenigen Sekunden fing es an, bei ihr zu kribbeln. Sie hielt den Füller so lange in der Hand, bis es kaum noch auszuhalten war. Dann rieb sie ihre intimste Stelle mit solcher Hingabe, dass sie bald einen Höhepunkt hatte.
Als sie schwer atmend und verschwitzt auf dem Bett lag, dachte sie an ihren Nachbarn. Er war wohl Anfang 30, sah ziemlich gut aus und hatte eine sportliche Figur. Er grüßte knapp, wenn sie sich auf dem Flur oder in der Tiefgarage begegneten. Den würde sie gern vernaschen und stellte sich vor, wie sie es in der Dusche und dann auf dem Sofa und schließlich im Bett trieben.
Sie warf sich in ein leichtes Sommerkleid mit einem tiefen Ausschnitt und setzte sich an den Küchentisch. Dann überlegte sie. Unter welchem Vorwand konnte sie bei dem Nachbarn klingeln und ihn dann auch noch dazu bringen, den Füller in die Hand zu nehmen? Eine fiktive Umfrage vielleicht oder eine Anfrage an die Hausverwaltung mit Unterschriften der Eigentümer?
Das war alles ziemlich plump. Mitleid zog immer. Sie ging zu dem Schränkchen im Esszimmer, wo sie so etwas wie ein Medizinfach hatte: Salben, Cremes, ein paar längst abgelaufene Tabletten. Und eine Mullbinde. Die wollte sie. Sie riß die Packung auf. Ein Blick auf das Haltbarkeitsdatum: Oktober 2010. Egal, für ihre Zwecke reichte es.
Maren wickelte sich die Mullbinde hastig um die rechte Hand. Sie brauchte die komplette Binde auf. Dann nahm sie den Füller mit zwei Fingern der linken Hand, schnappte sich einen leeren Zettel und ging zu seiner Wohnungstür. Sie klingelte. Dann hörte sie seine Schritte. M. Ortmann stand auf dem Klingelschild.
Michael? Mike? Martin? Maren würde es herausfinden.
Jemand blickte durch den Spion, dann öffnete M.
Der geheimnisvolle Füller
10 10-16 Minuten 0 Kommentare
Der geheimnisvolle Füller
Zugriffe gesamt: 6642
Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.