Der geheimnisvolle Füller

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Der geheimnisvolle Füller

Der geheimnisvolle Füller

A. David


„Ich muß dringend ein Glas Wasser trinken. Wenn ich nichts mehr für Sie tun kann, entschuldigen Sie mich bitte. Ich habe noch einen Termin.“
Was war denn da los? Was war das denn für eine Masche? Maren hatte jetzt mit etwas anderem gerechnet. Sie muß ziemlich blöd geschaut haben, aber fast schob Ortmann sie aus der Wohnung.
„Tut mir leid, ich bin sonst nicht so unhöflich. Aber ich bin wirklich in Eile.“
Maren bedankte sich und ging. Auf dem Flur blieb sie an der Tür von Ortmann stehen und lauschte. Das macht man natürlich nicht. Aber sie war doch zu neugierig, was jetzt geschah. Dumpf nahm sie Ortmanns Stimme durch die Tür wahr.
„Hallo Christopher, hier ist Matthias. Ja, es tut mir leid. Ich habe mich wie ein Arschloch benommen. Ich würd dich wahnsinnig gern wieder sehen. Was hältst du davon, wenn ich in meinen Wagen springe und vorbeikomme? Vielleicht können wir ja ein bißchen das Wiedersehen feiern? Ja, ich freu mich, bis gleich!“
Maren ging leise von der Tür weg. Der Füller hatte gewirkt. Aber nicht so wie erhofft. Ortmann war schwul und der Füller hat Lust auf einen Mann erweckt. Herrgottnochmal, warum mußte der Typ jetzt andersrum sein? Und wer fickt mich?
Maren lächelte. Diese derbe Sprache war nicht ihr Stil. Aber sie konnte dirty talk, wenn es nötig war. In Gedanken ging sie ihr Telefonbuch im Handy durch. Zu 95 % Frauen. Von den übrigen 5 % schieden ihr Vater und ihr Bruder aus. Und der, der noch übrig blieb, war ihr Steuerberater. Der hatte Mundgeruch. Dann lieber batteriebetrieben zum Höhepunkt kommen.
Dann fiel ihr der Pizzaservice ein. Da hatte doch letztens so ein junger gutaussehender Typ ihre Pizza geliefert. Der hatte Maren fast mit den Augen ausgezogen. Sie bestellte eine Pizza Funghi und wartete.
Endlich klingelte es. „Ja bitte“ fragte Maren in die Haussprechanlage. „Pizza für Frau Winter“ rief eine weibliche Stimme.

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