Das geile Ehepaar

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Das geile Ehepaar

Das geile Ehepaar

A. David

Kevin wurde blass. Er versprach, dass das niemand erfahren würde. „Gut, dann geh jetzt wieder rüber. Ich muß zum Kindergarten“. Sie wartete, bis er weg war, sprang dann unter die Dusche.
Ein paar Wochen später mußte Simon zu einem Seminar. Er würde zwar nur eine Nacht wegbleiben, aber für beide war es unangenehm. Wenn sie irgendwo hin mußte und in einem Hotel übernach-tete, war es schon blöd, aber für sie war es ein Albtraum, allein zu sein. Sie hatte schlicht und ergreifend Angst. Zwar waren die beiden Kinder noch da, aber die kamen eher noch zur Mutter, wenn sie nicht einschlafen konnten oder eine Gute-Nacht-Geschichte hören wollten. Juliana konnte zu niemandem gehen. Sie verschwieg Simon, dass sie eine Wahnsinnsangst hatte.
Mißmutig sah sie, wie er seinen Koffer packte. Er schien auch von einer eigenartigen Vorfreude gepackt zu sein. Hatte er jemand anderes kennen-gelernt? Hatte er mitbekommen, dass sie durch ihre Sucht angetrieben ab und zu fremdvögelte? Sie wußte nicht, wie sie damit umgehen sollte.
Sie umarmte ihn lange, als er losfuhr. Tagsüber war sie durch die Kinder abgelenkt, aber der Abend kam immer näher.

Sie ließ die beiden länger auf als sonst, sie durften lange fernsehen und sogar noch Cola trinken. „Papa kann öfter wegfahren“ bemerkte Frederic.
Aber je länger die beiden aufblieben, desto eher waren sie endgültig platt. Jonas schlief direkt vor dem Fernseher ein, Juliana legte ihn ins Bett. Frederic schaffte es noch, die Zähne zu putzen, dann wankte er ins Bett und war auch fast augenblicklich eingeschlafen.
Juliana machte einen letzten Kontrollgang. Waren alle Türen und Fenster verschlossen? War da nicht eine Bewegung im Garten? Sie löschte überall das Licht, spähte angestrengt nach draußen. Aber da war nichts. Sie hatte es sich wohl eingebildet. Da war schon wieder etwas! Sie blickte nochmal nach draußen, dann sah sie einen Igel, der auf der Terrasse herumstromerte und auf der Suche nach etwas Essbarem war.

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