Dann, zu fortgeschrittener Nachtstunde, stellte Shiram sich vor, er würde Karins nackte Punani, Karins Fötzchen, streicheln, nur mit der Kuppe des Zeigefingers, denn Shiram war nicht nur ein exzellenter Koch, er war auch sonst ein feinfühliger Mensch. Seine Frau Maloti in Assam mit stundenlangen Streichelorgien hochzujagen, um dann endlich in sie einzudringen, hatte zum Schönsten gehört, das sein armseliges Leben ihm bisher geboten hatte. Nun also Karin. Shiram lag nicht mal so weit daneben, als er sich ihr schwarzes Pelzchen vorstellte, das er sanft und liebevoll streichelte. Er umschlang sein dunkelrotes Seidenkissen und erging sich in Sehnsucht.
Auch Charles' einsames Gemüt war Karin zutiefst zugetan – nicht nur in den voyeuristischen Momenten, in denen er spätnachts sein Fernrohr auf die junge Frau richtete, sondern stets und ewig. Tagundnachtundtagundnachtundtagundnacht. Der alte Mann konnte sich gedanklich nicht von Karin lösen. Pflückte er Äpfel, dachte er an Goethes Faust. „Der Äpfelchen begehrt' er sehr“. Gretchens Brüste für Goethe. Karins Brüste für Charles. Karins Äpfelchen. Für ihren Unterleib interessierte er sich nur bedingt – dafür fühlte er sich dann doch etwas zu alt. Weil aber eine Frau ohne Unterleib nicht existieren kann und nur eine halbe Frau ist, dachte er sich Karins Hüften, Karins Hintern, Karins Mumu und Karins Oberschenkel einfach mit dazu. Eine Erektion brachte Charles nicht mehr hin, seit er sich vor Jahren die Prostata hatte entfernen lassen, aber seine Fantasie sprühte wie ein nie enden wollender Vulkanausbruch. Einmal hatte er Karin in seinen Kleingarten eingeladen. Als sie in die Hocke ging, um ihm beim Jäten zuzusehen, hatte sie ihr weisses, blau gepunktetes Höschen blitzen lassen. Es war der Moment, in dem sich Charles' Herzfrequenz beinahe verdreifacht hatte. „Ist etwas“?, hatte ihn Karin besorgt gefragt und war aufgestanden.
Genug Karin für alle
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