Klagen vernahm er von seiner so in sich gekehrten, zurückhaltenden Frau nur selten, und somit legte er ihr sanftmütiges Wesen als Ergebnis einer inneren Zufriedenheit aus. Jetzt allerdings, stellten sich Gedanken ein, die ihn stutzig machten. Schulz dachte über den Abend zuvor nach, wo er noch ausgiebig Sex mit ihr hatte; dachte nach, was er alles dabei mit ihr gemacht hatte. Niemals zuvor war er darüber in Zweifel geraten, ob es so, wie es darin zuging, seine Richtigkeit hatte oder nicht –, und ebenso war er davon überzeugt, daß es auch stets gut für sie war. Deshalb hatte er, was den Sex betraf, sie nie nach möglichen Vorlieben gefragt. Nur einmal, als er eines Tages einen batteriebetriebenen Massagestab, versteckt zwischen ihrer Wäsche entdeckte, war in ihm ein solcher Gedanke aufgetaucht.
Ja, Schulz machte sich Gedanken.
Ein nie gekanntes Gefühl von Furcht durchfuhr ihn, als sich seine Frau von tiefen Atemzügen begleitet, ihm zugewandt, auf die Seite legte.
„Andrea!" , schrie er auf.
Er kehrte sich um und machte einen Versuch sich auf einen sicheren Abstand zurückzuziehen, aber das aufgedeckte Bettzeug, was zerwühlt und unordentlich auf dem Bettlaken lag, versperrte ihm den Weg. So versuchte er daran hochzusteigen, doch das Material des Bettzeugs gab nach, er versank darin, er rutschte ab. Er hatte keinerlei Erfahrung mit einem solchen Untergrund.
Seine Frau war offensichtlich aufgewacht, denn die riesige Hand, die ihn jetzt umklammerte, konnte nur ihre Hand sein. Und beinahe sanft fühlte er sich auch schon in die Höhe gehoben. Hatte sie seinen Aufschrei gehört? Schulz wurde von mehreren Gefühlen gleichzeitig geschüttelt. Was würde seine Frau jetzt tun? Würde sie ihn anhören? Ihm was antun? Schulz hatte eine Scheißangst!
Sie hatte ihn jetzt auf Augenhöhe, mit einem Abstand von etwa dreißig Zentimetern, vor sich hochgehalten.
Geschrumpft
8 7-12 Minuten 0 Kommentare
Geschrumpft
Zugriffe gesamt: 5532
Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.