Während Luzy nach dem Abitur und der Lehre zur Einzelhandels Kauffrau, den Einkauf bei einer kleinen Ladenkette im Norddeutschen Raum übernahm, studierte Norbert Elektrotechnik.
Als Ingenieur stand ihm die Welt offen und schon nach der ersten Bewerbung bei einer Fima in München, wurde er mit einem fürstlichen Gehalt geködert, wovon Luzy nur träumen konnte.
Endlose Gespräche hatten sie geführt und Luzy war bereit mit nach München zu gehen, doch da hatte Norbert was dagegen.
„Lass mich man erst alleine gehen, ich werde uns in Ruhe eine Wohnung suchen, das ist in München schon schwer genug und du nutzt die Zeit, um berufliche Erfahrung zu sammeln! Du kommst dann später nach!“, argumentierte er und damit war die Sache für ihn vorerst erledigt.
Es goss in Strömen, aber das nahm Luzy kaum wahr. Zu sehr pochte ihr Herz und der Schmerz, der sich in ihrer Brust breit machte, ließ sie aufschluchzen. Sie kannte ihre große Liebe nicht wieder, das war nicht der Norbert, den sie von Kind auf an geliebt hatte?
Als sie die Bushaltestelle erreicht hatte, war sie völlig durchnässt. Die Tränen liefen ihr unaufhörlich über die Wangen und als der Bus kam, wischte sie die Feuchtigkeit kurz mit der Hand weg. Dass sie dabei ihre Wimperntusche über das Gesicht verteilte, war ihr nicht bewusst, aber wahrscheinlich auch egal.
Der Busfahrer schaute sie überrascht an, als sie ihm ihre Monatskarte hinhielt. Er kannte dieses zarte Persönchen von vielen Busfahrten und insgeheim verehrte er diese hübsche, junge Frau, traute sich aber nicht sie anzusprechen.
„Alles in Ordnung?“, hörte er sich zu seiner eigenen Überraschung fragen, weil ihr Aussehen ihm Sorge bereitete.
Doch Luzy zeigte nur ein verkrampftes Lächeln, nickte aber dazu.
Auch wenn ihr die Nässe anzusehen war, so konnte er deutlich die Tränen sehen, die ihr über die Wangen kullerten.
„Sag mir Bescheid, wenn du Hilfe brauchst!
Gestern war es noch Liebe
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Gestern war es noch Liebe
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