Die goldene Brummkugel

Rotkerbchens Abenteuer - Teil 10

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Die goldene Brummkugel

Die goldene Brummkugel

Peter Hu

Auch wenn die Kleine eine verwöhnte Zicke war; der alte König liebte das hübsche Töchterlein gar sehr. Zu ihrem achtzehnten Geburtstag schenkte er ihr daher eine goldene Liebeskugel, da er durchaus um die kleinen Schwächen seiner dreimalklugen Tochter wusste. Sollte sie nur erst einmal richtig spitz werden, dann würde sie auch einen Prinzen heiraten, und der Fortbestand seines Reiches wäre gesichert.

Das Geschenk des Königs schien seine Wirkung nicht zu verfehlen. Die schöne Hochnas schwebte nun förmlich durch das Schloss, und war auch häufig im verwilderten Schlosspark anzutreffen, der übrigens auf den Ruinen einer sehr alten Burg angelegt war. Jedem, der ihr begegnete, schenkte sie nun ein schönes, überirdisches Lächeln. Auch hatte ihr Gesicht nun eine frische, rötliche Färbung, die so gar nicht zu ihrem unterkühlten Wesen passen wollte.
Der König sah es gern; …hatte sich seine kostspielige Investition doch scheinbar ausgezahlt. Dieses komplizierte Spielzeug hatte er eigens bei den Zwergen unterm Berg fertigen lassen. Denn nur die verfügten damals schon über die hohe Kunst der Feinmechanik. Und das kleine, im Inneren der Kugel ständig vibrierende Uhrwerk hat ein enormes Vermögen gekostet, mit welchem man leicht drei Kriege hätte führen können.
Aber was wollte er in seinem Alter noch drei Kriege führen, und drei Königreiche erobern? Er brauchte dringend einen Thronfolger. Und wenn es eben einer solchen List bedurfte, den Schoß des verzickten Töchterleins auf stramme Prinzenriemen einzustimmen, war das locker drei Königreiche wert...

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