Die goldene Brummkugel

Rotkerbchens Abenteuer - Teil 10

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Die goldene Brummkugel

Die goldene Brummkugel

Peter Hu

…„Das ist wirklich eine wundervolle Liebeskugel“, dachte Hochnas verträumt, als sie den Mechanismus betätigte, der sie für einen ganzen Tag in Gang hielt. Wenn die Spieluhr aufgezogen war, hing eine zierliche Perlenkette weit aus der adligen Lustpforte hervor. Der schwere Aufziehring tanzte dann gar lustig zwischen ihren Knien.
Zu jener Zeit, war das aber noch kein Problem. Denn die Kleidermode schrieb damals noch recht lange Röcke vor, die allerlei Platz für solche Spielereien boten.
Zu jeder vollen Stunde also, schlüpfte eine besonders dicke Perle durch die Freudenpforten der stolzen Trägerin. Pünktlich wie ein Schweizer Uhrwerk schlug sie das kleine „Torglöckchen“ an, dass es gar lustvoll klingelte. Und es setzte eine besonders wilde Melodie im Inneren der Spielkugel in Gang. Prinzessin Dreimalklug musste in diesen Tagen oft zur Beichte...
Doch was die schöne Prinzessin nicht wusste: …ihr Vater war auch ein dreimal Kluger. Er hatte die Zwerge angewiesen, das Uhrwerk so zu konstruieren, dass es nur für dreißig Tage funktionierte. Sein Wahrsager hatte ihm prophezeit, dass das Töchterlein ihn darauf hin um Rat oder Reparatur anflehen würde.
So geschah es also, dass Prinzessin Hochnas am einunddreißigsten Tage weinend bei ihrem Vater aufkreuzte, der gerade in politischen Angelegenheiten mit einem jungen Prinzen verhandelte.
...“Aber das ist doch kein Problem, liebes Töchterlein“, tröstete der König die kleine Zicke, während er scheinheilig in sich hinein lachte.
Auch der schöne Prinz lachte hinter vorgehaltener Hand. Denn auch er war Teil des ausgeklügelten Planes, und mehr als begierig darauf, die schöne Blondine endlich flach zu legen.
...„Gehe zum Brunnen und wasch die Kugel mal gründlich aus, mein liebes Kind. Du bist doch eine echte Dreimalklug. Du müsstest doch auch selbst sehen, dass der Mechanismus völlig verklebt ist“.

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