Grenzenlose Nähe

39 8-13 Minuten 1 Kommentar
Grenzenlose Nähe

Grenzenlose Nähe

Chloé d'Aubigné

Mein Mann stand immer noch einen Moment abseits, doch ich spürte seine Anwesenheit im Hintergrund. Sie gab mir Sicherheit und erlaubte mir, mich ganz auf das Neue einzulassen. Die Frau löste sich von mir, sah mich an – ein fragender, offener Blick. Ich nickte kaum merklich, und sie lächelte. Gemeinsam ließen wir uns aufs Bett sinken. Ihre Hände erkundeten meinen Körper, fanden meine Taille, streichelten meine nackte Haut unter dem Kleid. Ich schloss die Augen, ließ mich fallen, gab mich den Empfindungen hin. Mein Mann setzte sich zu uns, legte sanft eine Hand auf meinen Rücken. Ab diesem Moment war alles selbstverständlich: die Berührungen, das Lachen, das leise Aufstöhnen, das gegenseitige Erkunden. Es gab keine Unsicherheit mehr, nur noch Lust und Nähe. Ich spürte ihre Finger, ihre Lippen, die Hitze ihrer Haut – und die liebevolle Präsenz meines Mannes, der uns beide mit einbezog, ohne sich aufzudrängen. Wir lachten, küssten, entdeckten einander, verloren uns in der Nacht.
Am nächsten Morgen erwachte ich davon, dass mir das Sonnenlicht sanft aufs Gesicht schien. Für einen kurzen Moment glaubte ich, ich würde aus einem schönen Traum erwachen. All das, was ich in der vorherigen Nacht erlebt, all das, was ich gefühlt hatte – die Küsse, das Lachen, das Prickeln auf meiner Haut, das Zucken unserer Körper – schien mir Teil einer Traumfantasie zu sein. Doch dann fühlte ich es ganz deutlich: Neben mir spürte ich nicht nur die vertraute Wärme meines Mannes, sondern es lag auch der Arm einer anderen Frau schwer und wohlig auf meiner Brust. Sie war so nahe, dass ich bemerkte, wie warm ihre Haut war, wie ruhig ihr Atem. Auch in der Luft lag ein anderer Duft. Der von Sonne, Salz und fremder Vertrautheit wahrnehmen.
Langsam öffnete ich die Augen. Mein Mann lag entspannt da, die Decke halb über die Hüfte gerutscht, sein Gesicht entspannt, als schlafe er noch. Ich betrachtete ihn, dann betrachtete ich sie – diese beiden Menschen, mit denen ich in der vergangenen Nacht so viel Nähe geteilt hatte. Es war keine Fantasie mehr, sondern Wirklichkeit. Wir hatten es wirklich getan. Und es war – ich musste lächeln – einfach nur perfekt gewesen. Nein, mehr als perfekt. Bereichernd. Der Beginn von etwas Neuem.

Klicke auf das Herz, wenn
Dir die Geschichte gefällt
Zugriffe gesamt: 3610

Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.

Mit Verlaub …

schreibt rockroehre

… was soll das? Erst passiert nichts spannendes, Dann könnte was passieren — aber alles bleibt unspannend. Ohne jeden Aufbau. Dann der potentiale Höhepunkt der Geschichte: verschämt verschwiegen. Feigenblatt drauf — hier gibt es nichts zu sehen (alias: weiter reicht meine prüde Imagination nicht). Eine Geschichte ohne jede Pointe und blank irgend einer guten Idee.

Gedichte auf den Leib geschrieben