Auch wenn ihrer Augen von der Brille bedeckt waren, meinte ich von ihr beobachtet zu werden. Sicher zu viel verlangt, doch die Vorstellung war angenehm, dass eine Frau wie sie sich für mich interessieren könnte. Ein Gefühl von Stolz machte sich in mir breit, wärmte mich von innen und ließ mich glauben, dass ich der einzige Mann am Platze war, für den sie Interesse zeigte.
Irgendwann wechselte sie ihre Position, wollte ein Bein über das andere legen. Dabei schien es, als wenn sie sich vorher zu mir ausrichtete, genau in die Position, die mir erlaubte, ihr kurz zwischen die Beine zu sehen. Sofort heftete sich mein Blick auf die Stelle, alles lief wie in Zeitlupe ab und kurzweilig glaubte ich ein leichtes Glitzern von Feuchtigkeit zu erkennen, umrahmt von sorgfältig rasierter, weißer Haut. Ein weiteres, obligatorisches Lächeln trat auf ihre Lippen, als sie bemerkte, wie ich sie fixierte. Jetzt war ich mir sicher, dass sie mein Interesse bemerkt hatte.
Erst als sie ihr Bein über das andere gelegt hatte, erwachte ich wie aus einem Traum, einer gedanklichen Ekstase, die meinen Körper in Alarmbereitschaft und Brand geraten ließ. Alles in mir war in Spannung, die Hose zu eng, und am liebsten hätte ich nach unten gegriffen und zumindest den Knopf gelöst. Doch die Tische waren von unten einsehbar, entsprechend deutlich wäre es gewesen. Diese Blöße wollte ich mir nicht geben, hielt es für wenig männlich. Auf der anderen Seite hätte es ihr meinen Zustand gezeigt, unter Umständen ein deutliches Signal meines Interesses an ihr. Ich ließ es, hielt es nicht vor angebracht. Zu viele Menschen um uns herum hätten es ebenfalls sehen können und das hielt ich für nicht lohnenswert.
Die Dame löffelte ihr Eis langsam aus, leckte zum Schluss genüsslich den Löffel ab, an dem ein letzter Tropfen geschmolzenes Eis hing, der langsam daran nach unten lief.
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