Dieser Komfort, vor allem aber die Möglichkeit sich zurückzuziehen, war den höheren Preis bei Weitem wert.
So ausgestorben das Deck in der Hitze und Schwüle des Tages war, so rasch belebte es sich am Abend. Kaum war die Sonne untergegangen, brach ein lebhaftes Treiben los; es wurden Feuer gemacht, Suppen gekocht, Fleisch gegrillt, geredet, palavert und gesungen. Bierbüchsen machten die Runde und trotz des Angriffs zahlloser Mücken war die Stimmung ausgelassen. Er hatte den Vorhang zur Seite geschlagen, saß in der Hängematte, trank ein wunderbar kühles Bier und beobachtete die Szenerie. Seine abenteuerliche Reise hatte ihn an das äußerste Ende dieses großen Landes geführt. Nun war er auf dem Weg zurück in die Provinzhauptstadt und die nächsten drei Tage würde er auf diesem alten Seelenverkäufer verbringen. Er genoss die langsame Art zu reisen, die exotische Landschaft und die friedliche Abendstimmung und er war auch etwas stolz auf sich, weil er ein Menschenleben gerettet hatte.
Als er müde wurde, zog er den Vorhang zu, putzte sich die Zähne mit einem Schluck Whisky, löschte das Licht und legte sich in die Hängematte. Kurz darauf sah er jedoch, wie sich der Vorhang bewegte und eine Gestalt in die Kajüte schlüpfte. Er richtete sich auf, knipste die Glühbirne an und erkannte die Mutter mit dem geretteten Kind in den Armen. Sie legte es, da es bereits schlief und kein anderer Platz vorhanden war, ohne ihn zu fragen in die Hängematte neben seine Füße. Dann begann sie, in schlechtem Französisch auf ihn einzureden. Sie sei ja so dankbar und froh, dass er ihr Kind gerettet habe, ihr einziges, liebstes Kind. Es tue ihr leid, dass sie erst jetzt zu ihm komme, aber sie habe sich geschämt, weil sie ihm für seine Heldentat, diesen acte héroique, nichts geben könne; sie habe kein Geld und auch sonst nichts. Sie weinte und küsste seine Hand, die er ihr zu entziehen suchte.
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