Die Kreuzfahrt auf dem Beaglekanal war sehr schön, obwohl ihn die Erlebnisse der Nacht und des frühen Morgens sehr beschäftigt und von der grandiosen Natur abgelenkt hatten. Da er mit niemandem über seine Erlebnisse sprechen konnte, musste er ganz allein damit fertig werden. Nach der Kreuzfahrt streifte er durch die Stadt, kaufte ein paar Andenken, ging in Museen, fotografierte interessante Graffiti und bewunderte nun auch am Tage die großen Kreuzschiffe, die immer noch im Hafen lagen. Als es dunkel wurde, ging er wieder zur „happy hour“ in das Ramos Generales und anschließend in den Arsch der Welt. Dort bestellte er erneut eine Königskrabbe, diesmal naturbelassen mit Schmand, Zitrone und Butter, dazu genehmigte er sich wieder eine Flasche des vorzüglichen Chardonnays. Diesmal verbrachte er aber die Mahlzeit nicht allein mit seinen Erinnerungen an die Reise. Er kam mit einer Frau am Nebentisch ins Gespräch. An Orten wie Ushuaia knüpfte man rascher Kontakt, als anderswo. Man tauschte Erfahrungen aus, erkundigt sich nach Höhepunkten, die man nicht verpassen durfte und nach Fallen, in die man nicht tappen sollte. Es war eine Amerikanerin im fortgeschrittenen Alter, Mitglied einer Rentnergruppe, die mit einem Kreuzfahrschiff Kap Horn umrundet hatte. Man stelle sich das vor, sagte sie, früher ein Abenteuer sondergleichen, eine Auszeichnung für furchtlose Kapitäne, heute ein kurzer Trip im vollklimatisierten Luxusliner. Bei schönem Wetter kann man an Land gehen und seinen Pass abstempeln lassen. Wenn das Wetter aber nicht gut ist, kann man nicht anlanden, man sieht auch rein gar nichts und zudem wird man seekrank. Er revanchierte sich und erzählte ihr sein Erlebnis mit dem Vogelschiß in Buenos Aires. Er war, kurz bevor er nach Patagonien aufbrach, früh morgens, es war sogar ein Sonntag, noch etwas bummeln gegangen, wie immer den Rucksack mit dem Fotoapparat auf dem Rücken.
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