Harriets Gebete

Southern Belles Episode 8

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Harriets Gebete

Harriets Gebete

Andreas

Jamie weinte ihrem früheren Leben keine Träne nach. Die rothaarige Schönheit verfluchte den Tag, an dem Carl Barnes in ihr Leben trat. Bis dahin führte sie ein auskömmliches Dasein in Madame Suzies Bordell, wenn sie die branchenüblichen Erniedrigungen außen vorließ. Jamie dachte an die Niggermädel, denen es weitaus schlechter ging. Die dunkelhäutigen Frauen arbeiteten auf den Baumwollfeldern und wenn sie Glück hatten, durften sie ihren weißen Besitzern in deren Villen dienen. Im Prinzip musste auch Jamie den Männern zu Willen sein, wenn sie Sex verlangten. Jamies Augen glühten vor Hass. Carl Barnes hatte sie nicht nur schwer gedemütigt, sondern auch körperlich misshandelt. Jamie Warwick bereute nicht einen Augenblick, dass sie auf Carl geschossen hatte. Die bissigen Hiebe der Tawse zwangen sie nächtelang auf den Bauch und dafür sollte der Mistkerl bezahlen! Jamies Rache blieb nicht ohne Folgen. Madame Suzy setzte sie in den nächsten Zug gen Norden, um das Mädchen in Sicherheit zu bringen. Carl verzichtete darauf, Jamies Verfolgung einzuleiten. Doc Summers rang ihm das Versprechen ab, das Mädchen ziehen zu lassen. Der Plantagenbesitzer stimmte mürrisch zu, auch wenn er Jamie liebend gern streng bestraft hätte. Barnes waren jedoch seine entflohenen Sklaven wichtiger, die er unbedingt zurückhaben wollte. Zumal er mittlerweile davon überzeugt war, dass sein Sohn Alfred als Fluchthelfer fungierte. Carl verabscheute die liberalen Ideen seines Erben. Sollte Alfred die Sklaven nach Kanada führen, würde Carl Barnes keinen Sohn mehr haben! Der alte Baumwollmagnat steckte sine Pfeife in Brand. Er blickte den Rauchwölkchen nach, die in nördliche Richtung davonzogen.  Carls bester Aufseher Earl verfolgte die Flüchtigen, wobei ihn George Drew unterstützte. Der Kopfgeldjäger wollte den Tod seines Bruders Abraham sühnen, für den Alfred Barnes verantwortlich war. Während Alfred die verzweifelten Menschen in die Freiheit führen wollte, sprach seine Verlobte Harriet ein heimliches Gebet. Das Quäkermädchen sank auf die Knie, während sie flehentlich um Beistand bat. „Oh Herr! Beschütze diese geknechteten Menschen, die nach Freiheit dürsten. Achte auf Alfred, Little Sue und all die anderen, die zu diesem Konvoi der Rechtlosen gehören. Herr, ich verspreche Dir, dass ich mich aus freien Stücken über Alfreds Schoß beuge, wenn Du sie nur sicher und wohlbehalten an ihr Ziel geleitest! Dann soll mein geliebter Verlobter über mich richten, auch wenn ich mich danach nur ungern an Mamas Küchentisch setzen mag. Oh Herr, ich verspreche Dir, dass ich Alfred ganz brav meinen…unbekleideten Popo… hinhalten will, wenn er und die Geflüchteten den sicheren kanadischen Boden erreicht haben. Dann soll mich mein zukünftiger Ehemann streng versohlen!“

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