Schon oft hatten wir über diese eine, ganz besondere, Fantasie gesprochen. Heute sollte es endlich soweit sein, ich wollte sie zusammen mit Katrin, meiner Freundin, wahr machen. Es war ein recht rauer und kühler Herbsttag und ich schlug Katrin vor, einen kleinen Spaziergang zu machen. Katrin murrte erst etwas herum, sprach von einem Gewitter, das angekündigt war. Doch dann konnte ich sie doch überreden und sie zog sich um. Als sie aus dem Schlafzimmer kam, stockte mir der Atem. Wie immer sah sie einfach wunderbar aus. Sie hatte lange, schwarz gefärbte Haare, die ihr fast bis auf die Hüften reichten. Ihr blasses Gesicht und der knallrot geschminkte Mund boten einen wunderbaren Kontrast dazu. Sie hatte sich eins ihrer langen schwarzen Kleider angezogen und der Stoff umspielte ihre wunderschöne Figur. Nun holte sie noch die hohen Stiefel mit den dünnen Absätzen heraus und zog sie sich an. Sie warf sich den Mantel über und schon konnten wir los.
Mit dem Auto fuhr ich ein paar Dörfer weiter, bis hin zu einem kleinen Waldstück. Neben dem Wald lag ein wunderschöner Friedhof mit alten aus Stein gehauenen Kreuzen und einer kleinen Kapelle. An den verwitterten Steinen und Kreuzen erkannte man, das dieser Friedhof nur noch sehr selten betreten wurde. Wenn, dann gingen wahrscheinlich nur Spaziergänger durch die Reihen. Wir stiegen aus und ich schnappte mir Katrins Hand. Gemütlich gingen wir durch den Wald und genossen den kühlen Wind, der uns um den Kopf strich. Der Himmel war schon ziemlich bedeckt und ich überlegte kurz, ob ich mein Vorhaben wirklich durchziehen sollte. Ich entschied mich dafür und wir gingen weiter. Als wir nur noch ein paar hundert Meter vom Friedhof entfernt waren, fielen die ersten schweren Regentropfen auf die Erde.
schreibt Amorelio