Hase

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„Mensch Klausen, wie haben sie denn das fabriziert?“
Ich stand vor dem Schreibtisch von Schulzke, dem Schulleiter an unserer Schule. Er hatte mich zu sich gerufen.
Kein „Guten Morgen Herr Klausen.“ Nein, … „Mensch Klausen ...“
Dann sagte er: „Gehen Sie schon mal zum Besprechungstisch, ich komme gleich. Wir müssen einen Bericht ausfüllen.“ So richtig begeistert klang er nicht.
Ich nahm Platz. Er kam mit einem dicken Formularsatz, setzte sich mir gegenüber.
„Also erzählen sie erstmal …!“
Ich beschloss so nahe wie möglich an der Wahrheit zu bleiben, merkte aber sofort, dass das eine schwachsinnige Idee war. Also neuer Plan. Plan B.

„I ... Ich … habe einige Versuche vorbereiten wollen für den Chemieunterricht am nächsten Tag.“
Ja, das hatte ich wirklich gewollt. Ich hatte allerdings nicht mit Kathleen gerechnet. Kathleen, seit dem Ende der Sommerferien neue Kollegin an unserer Schule. Englisch und Geschichte, 28, Beine bis zum Himmel. Kastanienbraune Haare, Stupsnase mit Sommersprossen drauf. Strahlend weißes und sehr gesund wirkendes Gebiss. Ihre kräftigen Schneidezähne oben entsprachen vielleicht nicht der Norm, etwas groß geraten und mit Zahnlücke in der Mitte. Das hatte ein bisschen was vom Häschen … aber ich stand total drauf.
Als ich sie zum ersten Mal ihm Lehrerzimmer sah, verschluckte ich mich spontan an meiner Wasserflasche, die ich gerade zum Trinken angesetzt hatte und die kohlensäurehaltige Flüssigkeit verteilte sich in meinem Gesicht und auf meinem Oberhemd. So hatte sie mich kennengelernt: Markus den Nerd, Mathe, Chemie, 32 Jahre alt.
„Ha ... hatte die ersten Chemikalien auf den Tisch gebracht ... äh … ich meine, auf dem Tisch bereitgestellt ...“
Ich war hin und weg von ihr ab der ersten Minute. Ihr Outfit mochte ich auch. Sie trug eine weiße Bluse, welche zu allem Überfluss auch noch gut gefüllt war. So der Sahra-Wagenknecht-Look.

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