Das Haus am See

21 9-15 Minuten 0 Kommentare
Das Haus am See

Das Haus am See

A. David

Jonas war wohl ihr Freund. Er hatte die ehrenvolle Aufgabe, einen großen Koffer und eine große Sporttasche hinter sich herzuschlörren. Als er bei den beiden angekommen war, stellte auch er sich vor. „Guten Tag“, sagte er zu Larson, „ich bin Jonas Svensson. Meine Frau Annafrid hat sich wohl schon mit Ihnen bekannt gemacht. Ich bin sozusagen der Koffertraeger. Wir haben ein Problem mit dem Auto. Die Polizei kam nicht und irgenwann war auch der Handyakku leer. Ein gewisser Mensch -Svensson blickte auf Annafrid – habe vergessen, ihn aufzuladen.

Dem Ex-Soldaten war natürlich aufgefallen, dass sie von ihrem Freund sprach, er dagegen von seiner Frau. Aber Larson sagte erst mal nichts. Sein Misstrauen war geweckt. Er beschloss, sich ein Handycap zuzulegen und so zu tun, als sei er körperlich angeschlagen. Er hatte gelernt, dass die Simulation von Schwäche ein Gefühl der Überlegenheit beim Gegner auslöst. Umso überraschter war dieser dann, wenn es diese vorgetäuschte Schwäche gar nicht gab. Das konnte man im entscheidenden Moment ausnutzen.

Larson sagte: Heute ist bei uns Nationalfeiertag. Bis auf Bars und Restaurants haben alle Geschäfte zu. Da hinten ist eine Steckdose. Wenn Ihr euer Ladekabel dabei habt, könnt ihr euer Handy aufladen. Ich bin übrigens Fred Larson.“ Der Exsoldat ging zwei Schritte zur Seite, wobei er etwas ein Bein nachzog. Er bemerkte Jonas’s fragenden Blick. „Kriegsverletzung. War für die Nato in Afghanistan.“ Jonas nickte wissend und murmelte ein „tut mir leid“.

Es war Sommer und ziemlich heiß. Larson bot den beiden kalte Limonade an. Er humpelte ins Haus, Annafrid folgte ihm. „Gibt es hier eine Toilette, die ich mal benutzen könnte? Ich muß dringend aufs Klo. Und etwas frisch machen wäre auch toll. Ich rieche bestimmt wie ein Pumakäfig.“

Larson versicherte ihr, dass sie nicht unangenehm roch, im Gegenteil. Er zeigte ihr den Weg zum Badezimmer. Dann nahm er ein Tablett und brachte drei gefüllte Gläser nach draußen.

Klicke auf das Herz, wenn
Dir die Geschichte gefällt
Zugriffe gesamt: 22714

Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.

Gedichte auf den Leib geschrieben