Der beschuldigt sie der notorischen Stöckeldelinquenz und fordert wegen ihrer Uneinsichtigkeit und weil zwei Psychiater übereinstimmenden ihre Therapierbarkeit bestreiten, lebenslange Verwahrung in einem Hochsicherheitsgefängnis. Die Heels, so der Staatsanwalt weiter, sollen als Tatwerkzeuge eingezogen werden. Ohne Urteilsberatung stimmt der Richter zu. Eve Rissanen wird barfuss von vier Robocops abgeführt. Richter und Staatsanwalt bleiben alleine im Verhandlungssaal zurück. Am Abend kommt die Putzfrau durch die Gänge des Justizpalastes geschwommen, in Birkenstöcken, so breit und lang wie Flösse, und entdeckt den toten Richter und den ebenso aus dem Leben zurückgetretenen Staatsanwalt. Beiden steckt im Kopf je ein Zehnzentimeter-Metallic-Heel von Eve Rissanen. Am anderen Tag berichten die Zeitungen in grossen Lettern, die sattsam für ihre Stöckel-Kriminalität bekannte finnische Yeti-Tochter, Eve Rissanen, hätte einen Staatsanwalt und einen Richter durch Schläge mit ihren Heels auf den Kopf ins Jenseits befördert. Nach einer Krisensitzung hat die Medienstelle der Justizbehörde diese Meldung verbreitet. Aber alle im Justizpalast wissen, dass die Geschichte eine ganz andere ist. Nämlich diese: Als Eve Rissanen aus dem Gerichtssaal geführt worden ist, grapschten sowohl der Richter wie der Staatsanwalt nach den als Tatwerkzeug eingezogenen Heels. Beide waren in Justizkreisen sattsam als Heelfetischisten bekannt und beim weiblichen Personal berüchtigt. Beide hatten je einen Heel ergriffen. Um auch noch den anderen in ihren Besitz zu bringen, schlugen sie mit dem Heel, den sie schon hatten, wie die Berserker aufeinander ein. Dadurch sind sie zu Tode gekommen.
Alptraum?
schreibt HansG