Heißer Po im kalten Schnee

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Heißer Po im kalten Schnee

Heißer Po im kalten Schnee

Andreas

„Er brennt schon arg! Ich hab aber nur eine poplige Bodylotion dabei. Kannst du was Besseres bieten? So ein Bergfex wie du kennt doch bestimmt irgendein Hausmittel, das helfen könnte!“

Er strahlt wie ein Weihnachtsbaum aus den Siebziger- Jahren. Der Berghammer Peter zappelt wie ein Fisch an der Angel. Die Vorstellung, dass er gleich meinen Allerwertesten behandeln darf, treibt ihm den Schweiß aus allen Poren. Das ist aber nicht alles; auch seine äußerst enge Skihose beult sich schon verdächtig. Ich setze meinen unschuldigsten Blick auf: das verzweifelte Mädchengesicht.
„Na klar! Eine Heilsalbe. Die hat schon meine Mutter immer benutzt, wenn wir Kinder zu lang in der Sonne waren. Ich kenn eine Hütte ganz in der Nähe. Da könnt ich mich um dich kümmern. Was sagst dazu? Magst mitkommen? Ich versprech auch, dass ich ganz diskret bin, Keine Sorge! Wie heißt eigentlich? Ich bin der Berghammer, Peter. Von Beruf Skilehrer und Heilpraktiker…“

Er lacht schallend über seinen Witz, den ich gar nicht so lustig finde. Trotzdem sage ich zu: „Ich bin die Sarah. Wenn du deine berühmte Heilsalbe dabei hast, darfst du sie gerne auf meinem Po verteilen. Dass du diese Geschichte nicht am Stammtisch erzählst – davon gehe ich eigentlich aus…“

Damit ist alles geklärt. Ich schwing mich auf mein Board, fahr meinem Skilehrer hinterher. Er kann es wirklich gut, wedelt elegant die vereiste Piste hinunter. Ich halte mit, bleib ihm dicht auf den Fersen. Die Hütte liegt abseits der eigentlichen Piste, was mir selbstverständlich nur recht sein kann. Kein Mensch weit und breit zu sehen, als wir sie erreicht haben. Peter schnallt die Ski ab, lehnt sie an die Hauswand der einfachen Blockhütte. Er holt einen großen Schlüssel aus dem Rucksack, mit dem er die Tür öffnet. Ein Feuer knistert in einem offenen Kamin. Da hat wohl jemand vorgesorgt! Peter nutzt die Hütte wohl als Auffangstation für gestrandete, sonnenverbrannte Urlauberinnen wie mich.

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