Er konnte es nicht erwarten. Sehnsucht. Nach ihr. Bald würde sie kommen, er wusste es. Seit Wochen schon trafen sie sich regelmäßig. Heimlich. Der Sommer war etwas Wundervolles – so viele Ecken boten ein lauschiges Plätzchen. Es war so einfach.
Ein Zittern ging durch seinen Körper. Oh Gott, er war verrückt nach ihr. Schon an ihrem Gang erkannte er sie. Eine zierliche Gestalt, so wunderschön. Ihre langen schwarzen Haare flatterten sanft im Wind. Sie kam immer näher. Er glaubte, ihren Duft schon riechen zu können. So beschwingt, so voller Vorfreude. Jetzt winkte sie, strahlte übers ganze Gesicht. Ihm ging das Herz über. Nie hatte er eine Frau so geliebt, begehrt. Und es war nicht nur Lust. Sie brachte eine Saite in ihm zum Klingen. Durch sie hatte er wieder erfahren, was es bedeutete zu leben. SIE. Der schönste Grund zu leben – raus aus seinen Depressionen. Er konnte sich gar nicht satt sehen.
Nur noch wenige Meter, sie war fast da. Sein Herz schlug schneller, es raste in seiner Brust. Er musste grinsen wie ein Idiot. Aber sie – sie lächelte, ein zauberhaftes Lächeln. Ihre Augen waren so wach, so sprühend, so voller Leben. Für einen Blick in diese Augen würde er alles tun...
Endlich. Sie war da. Bei ihm. Lachte, hell und klar. Ihre Umarmung, voller Liebe, Hingabe, Leidenschaft. Sekundenlang sah sie ihm in die Augen, wortlos.
Allein ihr Blick bewirkte, dass ihm das Blut in die Lenden schoss. Ein wenig verschwörerisch sah sie sich um, ob sie auch keiner beobachtete. Ein gefährliches Spiel, welches sie da spielten. Sie führten beide auch noch ein anderes Leben, waren nicht frei. Doch sie befreiten sich regelmäßig aus diesen Zwängen. Es war so unfair.
Eine andere Zeit, vielleicht ein anderer Ort... es hätte um so vieles leichter sein können. Doch er würde es ertragen. Ihretwegen. Für sie würde er alles tun. Wenn sie nur ihm allein gehören könnte. Konnte man jemandem gehören? Er wollte es so gerne.
Heimlich
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