Helena

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Helena

Helena

Kastor Aldebaran

Daher öffnete sie eine längliche Schachtel, in der der Höhepunkt ihre Ausstattung lag. Schwarze Heels mit blutroter Sohle und Absätzen. Schlicht in der Ausführung, ohne großen Schnickschnack, trotzdem würden sie einen absoluten Blickfang geben.
Wie hypnotisiert nahm Helena sie aus der Verpackung, ließ ihre Finger über die glatte Oberfläche des Leders gleiten und setzte sich dabei auf die kleine Bank vor dem Schminktisch.
Sie fühlten sich kühl an, glänzten im Licht. Der Lack auf dem Leder tat seine volle Wirkung und würde sie auf der Tanzfläche strahlen lassen. Direkte darüber die Strasssteinchen der Strümpfe. Wer könnte dem Anblick standhalten, ohne Helena zu vergöttern.
Bedächtig hob Helena ein Bein an, führte einen ihrer zierlichen Füße hinein. Danach verfuhr sie mit dem anderen Schuh genauso, betrachtete das vollendete Werk. Es passte perfekt und hätte in ihrer Vorstellung nicht besser wirken können. Helena war mit sich und dem, was sie eingekauft hatte, sehr zufrieden, die Ausgaben hatten sich gelohnt.
Als Nächstes zog Helena ihre neue Bluse an, deren Stoff fast so dünn war, wie ihr Höschen. Man musste nicht lange hinsehen, um ihren BH darunter zu erkennen. Er hob sich deutlich und dunkler ab, würde besonders im gellen Licht der Strahler auf der Tanzfläche noch mehr hervortreten. Genau das war Helenas Absicht. Sie wollte sich präsentieren, ihre Vorzüge hervorheben, zeigen, was sie hatte. Nein, sie gehörte noch lange nicht zum alten Eisen, das bewies sie sich gerade. Sah sie in den Spiegel, hätte sie selber zu sich nicht Nein gesagt, im Gegenteil. Eine zweite Frau wie sie hätte Helena gerne bei sich gehabt sie willkommen geheißen.
Helenas Lippen verzogen sich zu einem feinen Lächeln, besonders als sie aufstand, ihren kurzen, natürlich ebenfalls schwarzen Ledermini anzog und sich jetzt voll ausgestattet betrachtete. Sie würde keinen Schmuck nötig haben, es würde nur von ihr selber ablenken. Die Menschen sollten sie sehen, wie sie war, eine wunderschöne Frau in den besten Jahren. Genau das war es, was sie war und sie war sich sicher, dass sie jeden haben konnte. Daher betrachtete sie sich zufrieden, nahm ihre kleine Tasche auf, die sie immer bei sich trug, und zog ihr Handy heraus. Wenig später bestellte sie sich ein Taxi. Kurz bevor sie ihr Schlafzimmer verließ, nahm sie einen Hauch von Parfüm und sprühte es sich auf Hals und Schläfen, danach etwas über ihr breites Bett. Sie war sich sicher, dass sie diese Nacht nicht alleine verbringen würde. Sie war frei!

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