„Was ist?“, fragte ich bestürzt.
„Ist das dein Ernst?“
„Was meinst du?“
„Dass du zurück zu deiner Frau willst.“
„Uhm“, stöhnte ich leise auf. „Nein, ich sehne mich nur nach klaren Verhältnissen, merke aber, dass ich mich immer tiefer in eine Welt verstricke, in der es ständig Veränderungen gibt. Aber eigentlich will ich das auch wieder, weil ich jetzt erst richtig lebe. Ich bin irgendwie total von der Rolle.“
Zum ersten Mal an diesem Tag nahm mich Gina in den Arm, küsste mich innig und streichelte mich sanft.
„Dich an Lea zu verlieren hätte ich verkraften können, dich wieder bei deiner Frau zu wissen hingegen nicht. Ich habe so sehr um dich gekämpft und werde mich bemühen, dir auch jetzt zu helfen.“
Gina nahm meine Hand, streichelte sie und lehnte sich ein bisschen zurück.
„Dein großes Plus, weswegen ich dich so sehr liebe, ist zugleich dein Handicap. Bei unserem Dreier mit Ariane sagtest du zu Beginn: Wenn es gut werden soll, muss ich immer einer von euch meine volle Aufmerksamkeit widmen. Du machst das so intensiv, dass schnell eine tiefe Bindung entsteht, was einerseits schön ist und das Erlebnis perfektioniert, andererseits das auslöst, was dich dann belastet. Es ist dein großes Dilemma, weil du dich so tief in die Frau hineinversetzt, die du gerade körperlich liebst, das es auch zur seelischen Liebe wird. Du schaffst dir selbst, wovor du dich fürchtest und was du eigentlich gar nicht willst. Ich kann und will dir das nicht nehmen, denn es ist das, was dich ausmacht und ich an dir liebe. Du sollst auch Lea weite fi … lieben können. Ich möchte nur immer wieder die Bestätigung bekommen, dass ich dein Anker bin. Und wenn ich ehrlich bin, ich habe Gefallen daran gefunden mit Tom intim zu sein. Bei ihm kann ich die Führung übernehmen, ihn dominieren, das hat mir irgendwie ein bisschen gefehlt. Nur um das klarzustellen: Das gilt nicht für dich. Von dir will ich geführt werden, weil du das mit einer Harmonie tust, die ich so noch nicht hatte. Können wir versuchen auf dieser Basis weiterzuleben?“
Ich brauchte ein Stück um das zu verarbeiten und mich zu entscheiden, weil ich es immer noch belastend fand, dass sie mit Tom Sex haben würde. Lea wollte ich allerdings auch nicht verlieren und sie musste das ja auch ertragen, also einigten wir uns auf dieser Basis.
Es wurde eine lockere Beziehung, in der sich Lea und ich so weit in den Griff bekamen, dass es für die Anderen wirklich nur nach einer Sexbeziehung aussah. Nur wenn wir unbeobachtet waren verloren wir uns in diesem Fingerspiel und zeigte uns unsere Gefühle.
Nicht immer war Tom dabei, manch eine Nacht, wenn er auf Montage war, kam sie mit seiner Erlaubnis auch allein zu uns. Diese Nächte waren die schönsten, wobei ich aber immer versuchte Gina zu zeigen, dass sie die Nummer eins war.
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