Schon bald waren sie mitten im Geschehen der Altstadt, mit ihren engen und schmalen Gässchen, den alten Häusern und den vielen, zum Teil auch kleinen Geschäften, die ein breites Spektrum der Bedürfnisse abdeckten. Schäni umschlang ihre Caro an der Hüfte und bat die Anderssons, ihnen zu folgen.
Clara und Leon schauten mit großen Augen umher und ließen sich von ihren Eltern an der Hand führen. Der Weg führte sie durch Gassen, über Plätze, vorbei an Kirchen und anderen Sehenswürdigkeiten. Vor der „Confiserie Hofer“ blieb Schäni, welche sich in der Rolle als Fremdenführerin wohlfühlte, stehen und deutete auf das Schaufenster.
„Hier gab es auch schon einmal große Aufregung“, meinte sie lachend, „ist doch dieses Schaufenster in einem Buch eines Krimiautors aus der Region während einer Schießerei kaputt gegangen. Kommt, wir gehen hinein und gönnen uns eine Pause.“
An der Seite fanden sie einen gemütlichen Platz und alle setzten sich an den großen Tisch. Für die Erwachsenen gab es einen wohlverdienten Kaffee, für Olivia sogar einen großen „Latte Macchiato“ und für Clara und Leon bestellte Caro „e heissi Schoggi.“ Sie zwinkerte den beiden zu und meinte nur: „Lasst euch überraschen.“
Nachdem sich alle ein wenig ausgeruht und ihre Getränke ausgetrunken hatten, ging die Führung durch die Stadt weiter. Schäni führte sie weiter durch verschiedene Gassen und wusste immer wieder etwas Interessantes über die Gebäude oder zur Geschichte zu erzählen.
Der weitere Weg führte sie zur St. Ursenkathedrale, ein barock-klassizistischer Bau, welcher 1773 vollendet wurde. Bemerkenswert an der Kathedrale war, dass sie nur auf der Nordseite des Gebäudes einen Turm besitzt. Wenn der zweite Turm auch noch gebaut worden wäre, hätte sich dies auf die gesamte Statik ausgewirkt und der ganze Hang wäre ins Rutschen gekommen. Und ganz im Sinne der Geschichte der Stadt, wo die Zahl Elf als heilige Stadtzahl gilt, hat die breite Treppe zum Eingang dreimal elf Stufen.
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