Herthas Hinterteil

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Herthas Hinterteil

Herthas Hinterteil

Andreas

Einen Monat später kam es zu einem erneuten Disput zwischen Mutter und Tochter. Es ging um Gustav Schroth, der sich sehr für die junge Frau Gültig interessierte. Hertha verabscheute den ältlich wirkenden Dreißigjährigen, der dazu noch recht hässlich war. Gustav benahm sich auch sehr aufdringlich, was noch erschwerend dazu kam. Ihre Mutter wollte jedoch, dass sie ihm eine Chance geben sollte, wie sie es in verharmlosende Worte kleidete. Als Hertha widersprach, griff die Mama zur Birkenrute. Hertha riss sich jedoch los, um aus der Türe zu stürzen. Dieses Mal wollte sie sich nicht grundlos den Hintern verhauen lassen! Sie war gänzlich aufgelöst, als sie in eine bestimmte Straße rannte. Hertha wusste ja, wo Eduard Großmann wohnte. Sie klopfte verzweifelt an seine Türe, in der bangen Hoffnung, dass er zuhause war. Es war bereits nach 21 Uhr und Eduard wunderte sich, wer ihn so spät noch beehren wollte. Als er die junge Dame erblickte, strahlte er übers ganze Gesicht.
„Fräulein Gültig! Was führt sie denn zu mir? Treten sie ein, dann können wir uns in Ruhe unterhalten.“ Der junge Lehrer sah, dass etwas nicht stimmte. Herthas Haare waren zerzaust, und sie zitterte arg. Er führte sie in seine kleine Küche, um ihr eine Tasse Tee anzubieten. Hertha trank gierig, um ihm dann ihre Geschichte zu erzählen. Eduard hörte gespannt zu, was ihm das Mädchen berichtete. „Ach lieber Herr Großmann, es ist alles so schrecklich! Meine Eltern, vor allem meine Mama, wollen mich unbedingt verheiraten. Es dreht sich um den Bankier Gustav Schroth, den ich jedoch verabscheue. Meine Mutter will das nicht akzeptieren. Sie nahm die Rute zur Hand, um mich damit durchzuhauen. Ich bin dann aber weg gelaufen. Ach Eduard, sie kann mich doch nicht verprügeln, nur weil ich einen anderen Mann liebe, als denjenigen, den sie mir ausgesucht hat…“
Eduards Herz machte einen Sprung.

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