In Herthas Augen spiegelte sich ihre Zuneigung, die dem jungen Lehrer zu gelten schien. Eduard nahm tröstend ihre Hand, die er sanft drückte. Nun lächelte Hertha.
„Ich kann ihre Aufregung gut verstehen! Ihre Mama darf sie nicht wegen so etwas strafen, auch wenn es nach dem Gesetz vielleicht erlaubt wäre. Ich werde bei ihren Eltern vorstellig, um sie zu überzeugen. Ich liebe dich Hertha und ich möchte, dass du meine Frau wirst.“ Herthas Lächeln verriet ihm, dass sie sich über das plötzliche Duzen freute. Eduard wirkte so entschlossen, dass er ihre alle Angst nahm. Er küsste sie sanft, während er das scheue Mädchen näher zu sich her zog. Hertha erwiderte seine Liebkosung. Er hob sie an, indem er ihre Hüften umfasste. Hertha setzte sich gerne auf seinen Schoß. Sie fühlte, dass da etwas Kräftiges an ihren Po stupste. Das aufdringliche Ding gefiel ihr, da es sich trotz der starren Härte sehr lebendig anfühlte. Die aufgeregte Direktorentochter traute sich, ein wenig auf Eduards Schoß zu rutschen. Der erfreute Lehrer stöhnte ob dieser Wohltat.
Im Hause der Familie Gültig waren alle in Sorge. Florentine musste ihrem Mann beichten, dass Hertha davonlief, nachdem sie ihr mit der Birkenen drohte. August Gültig musterte seine Gattin mit strengem Blick. Er war zwar auch der Meinung, dass Gustav Schroth den passenden Gatten für Hertha abgeben könnte, fand aber Florentines Herangehensweise auch ein wenig übertrieben. Warum musste Florentine denn gleich zur Rute greifen, anstatt Hertha mit Vernunft zu überzeugen? August sorgte sich um seine älteste Tochter, die er keinesfalls enttäuschen wollte. Der Gymnasialdirektor spürte einen heiligen Zorn, der sich in folgendem Ausbruch äußerte. „Du treibst unser Kind aus dem Haus, Florentine! Ich sollte dir die Rute geben, die du Hertha angedroht hast! Wenn sie den Herrn Schroth partout nicht ehelichen will, dann ist es eben so! Das Glück unserer Tochter sollte über allem anderen stehen!“ Florentine traute sich nicht mehr, ihrem Gatten zu widersprechen. Sie traute August durchaus zu, dass er sie übers Knie legen könnte. Darauf wollte sie es dann doch nicht ankommen lassen. Florentine strich sich über die hügelige Hinterlandschaft, die ihre bauschigen Röcke verbarg. August freute sich, dass er seinem Weib Paroli bieten konnte. Die neu gewonnene Souveränität fühlte sich durchaus angenehm an. Schon am nächsten Tag sprach Eduard vor. August stimmte der Verbindung zu, die er ohnehin nicht verhindern konnte. Eduard jubelte.
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