Seine Augen ruhten auf dem ausladenden Gesäß der Dame. Die Betonung dieses recht ausgeprägten Körperteils war natürlich auch der Tournüre geschuldet, welche die doch sehr unpraktischen Krinolinen ersetzte. Eduard wusste um diese Modetorheiten, die seine Angebetete eigentlich nicht nötig hatte. Im Jahre 1875 diente diese Form der kehrseitigen Auspolsterung dem Zweck, die Blicke auf ein mehr oder weniger hübsches Hinterteil zu lenken. Herthas Rundungen waren wunderschön, brachten in Eduard den Dichter zum Vorschein. In Gedanken schwelgte er in Phantasien voller marmorfarbenen Doppelhügeln, die sich ihm schamlos darboten. Der 26-jährige Gymnasiallehrer begeisterte sich seit einiger Zeit für die um einige Jahre jüngere Tochter des Schuldirektors. Die gerade mal zwanzigjährige Hertha Gültig schien jedoch unerreichbar zu sein. Ihr Vater hoffte wohl auf eine weitaus bessere Partie, als sie Eduard hätte sein können. Das nicht sonderlich üppige Salär eines Pädagogen reichte wohl nicht aus, um den hochtrabenden Plänen des Papas zu entsprechen. Trotzdem gab Eduard nicht auf. Jeden Sonntag begab er sich in den Park, in der vagen Hoffnung, dort seine Angebetete zu treffen. An einem warmen Sonntag Ende April war es so weit. Das hübsche Fräulein stolzierte auf anbetungswürdige Weise durch den frühlingsumflorten Park. Eduard beobachtete jede Drehung ihres gebärfreudigen Beckens, dem die Rüschen und Fältelungen ihres Kleides einen besonderen Reiz verliehen. Dabei bot Herthas stolze Büste eine ähnliche Augenweide.
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