Die Hexe

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Die Hexe

Die Hexe

Peter Hu

Zwar besitzen die Hebräer außerordentlich schöne Weiber, schirmen sie aber auch so eifersüchtig vor Fremden ab, dass es ein Jammer war.
So beschloss ich also, dass mein ständiger Begleiter während dieser Unternehmung zu fasten hatte, ...und freute mich um so mehr auf Babilon, die Mutter aller Huren.
Sicher, ...und guter Dinge, gelangte ich also wieder in die Mauern der großen Stadt. Meinen ersten Wein nahm ich in Rasches Schenke. Dann lieferte ich meine Tuche im Kontor ab. Abzüglich aller Provisionen, besaß ich immer noch ein hübsches Investitionssümmchen. Jetzt wollte ich erst einmal feiern.
Ein flüchtiger Handelsbruder kannte da eine erstklassige Adresse, die er mir wärmstens empfohlen hatte.
„Es ist nicht ganz billig“, ...zwinkerte er mir noch verschwörerisch zu.
„Dafür aber, kannst du dort Dinge erleben, von denen ein gewöhnlich Sterblicher nur träumen kann. Du wirst es gewiss nie vergessen...“
Bei allen Göttern! ...Er sollte recht behalten...

Wie er mich geheißen hatte, schlug ich den goldenen Türklopfer sieben mal gegen die mächtige Pforte. Das Echo verhallte ergebnislos im Innenhof. Dort schien sich nichts zu regen. Ich drehte mich schon enttäuscht auf dem Absatz um, da wurde mir plötzlich von einem barhäuptigen Riesen aufgetan; ...so gewaltig, dass mich ein mulmiges Gefühl überkam. Doch seine helle Stimme wollte so gar nicht zu der mächtigen Erscheinung passen.

Wäre ich ihm besser nie gefolgt... Aber warum trug ich auch all mein Gold am Gürtel?
Der Eunuch führte mich durch einen frischen, grünen Garten. Überall gurgelte Wasser im Überfluss und sorgte für eine angenehme Kühle. Darauf ging es in eine großzügige Vorhalle, wo ein munterer Springbrunnen sprudelte und ein großzügiges Badebecken speiste.
Dort saß, hinter einem marmorenen Tisch, ein zierliches, beinahe schon knabenhaft zartes "Badehürchen" im verführerisch kurzen Chiton. Zunächst kassierte es den Eintritt.

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