So langsam verlor das Tier die Scheu vor mir und baute nach und nach Vertrauen auf. Sie wedelte sogar freudig mit dem Schwanz, wenn sie mich sah. Natürlich hatte ich die Hoffnung, dabei Iris wiederzusehen und bin aus diesem Grund erst später am Nachmittag in die Klink gefahren. Beide Male hatte ich Pech, keine Spur von ihr. Auch die Helferinnen der Praxis hatten sie gestern nicht gesehen. Nun begann ich mir wirklich Sorgen um sie zu machen. Abends würde ich sie anrufen, diesen Entschluss hatte ich gefasst.
Ich hatte mir gerade meinen Jogginganzug angezogen und es mir auf der Couch gemütlich gemacht, als es an der Haustür klingelte. „Wer kann das denn noch sein?“, murmelte ich mir in den Bart. Störte mich der Besuch doch bei meinem Vorhaben, Iris anzurufen. „Wer ist da?“ maulte ich deshalb genervt in die Gegensprechanlage.
„Ich bin’s Iris, kann ich mit dir reden?“
Ich drückte den Öffner für das Gartentor und stellte mich in die geöffnete Haustür. Sie riss ihre Autotür auf, rannte auf mich zu und sprang mir in die Arme. Ihre Beine hatten sich um meine Hüfte geschlungen und mit ihren Armen umklammerte sie meinen Hals. „Ich bin so dumm, bitte verzeih mir. Bitte!“
„Nun komm erstmal rein und dann möchte ich wissen, warum du dumm bist.“
Ich ließ sie nicht runter, sondern trug sie ins Wohnzimmer, wo ich sie auf der Couch absetzte. Dann holte ich eine Flasche Rotwein und Gläser. Ich reichte ihr das gefüllte Glas. „Komm erstmal runter. Schön, dass du da bist, ich habe mir bereits Sorgen um dich gemacht.“ Mit einem lieblichen Ping stießen wir an und nahmen einen tiefen Schluck.
„Frank, Dienstag… also Vorgestern... es war so…ich weiß nicht, wie ich anfangen soll. Es war alles soviel. Erst überrumpelst du mich in der Praxis mit deinem Angebot. Dann bringst du mich hierher und präsentierst mir dieses wunderschöne Haus. Ich war total überfordert. Es tut mir leid, wie ich reagiert habe.
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